Buchtipp der Woche: Schweigende Provence

Foto: Hugendubel Schweigende Provence
Foto: Hugendubel

Wenn sich in der Provence der Herbst ankündigt, legt sich ein anderer Zauber über die Landschaft. Und in Pierre Lagranges neuestem Krimi verwandelt sich dieser Zauber in eine bedrohliche Spannung.

„Schweigende Provence“ ist bereits der dreizehnte Band rund um Ex-Commissaire Albin Leclerc, und doch gelingt es Lagrange, seinem Helden und der südfranzösischen Kulisse immer neue Facetten abzugewinnen.

Diesmal führt ein geheimnisvoller Brief den ehemaligen Kommissar in ein abgelegenes Château, wo der reiche Industrielle Charles Agnel ein luxuriöses Gourmet-Wochenende veranstaltet. Erst dort erfährt Leclerc den wahren Grund für die Einladung: Einer der Gäste soll vor Jahren Agnels Ehefrau ermordet haben. Leclerc soll nun den Schuldigen finden. Doch als ein schwerer Sturm das Anwesen von der Außenwelt abschneidet, beginnt ein tödliches Spiel. Zwischen prasselndem Regen, flackerndem Kerzenlicht und nervösem Schweigen wächst die Spannung, bis niemand mehr weiß, wem zu trauen ist.

Pierre Lagrange beweist einmal mehr sein Gespür für Atmosphäre. Er lässt den Duft von nassem Lavendel und Kaminrauch durch jede Seite ziehen, während das alte Château zum Schauplatz einer klassischen, fast altmodischen Mördersuche wird – mit psychologischem Tiefgang und subtiler Ironie. Und wie immer ist auch Mops Tyson mit von der Partie, der charmanteste und wohl klügste tierische Begleiter der französischen Krimiliteratur.

„Schweigende Provence“ ist ein Krimi zum Eintauchen: spannend, elegant und getragen von einer Melancholie, die perfekt zum Herbst passt. Pierre Lagrange erzählt mit ruhiger Hand, ganz ohne Effekthascherei, aber mit einer stetig wachsenden Intensität. Wer die Provence liebt, wird die Atmosphäre spüren; wer gute Krimis liebt, wird das Rätsel genießen. Ein Buch für alle, die mit einem Glas Rotwein den Sommer noch ein wenig nachklingen lassen möchten.

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