Zum International Day of Awareness of Food Loss and Waste rückt ein Thema in den Fokus, das in Deutschland zunehmend kontrovers diskutiert wird: den sogenannten Containern – also das Mitnehmen verwertbarer Lebensmittel aus den Müllcontainern von Supermärkten.
Laut einer Online-Umfrage von YouGov sprechen sich 79 Prozent der Befragten dafür aus, dass Containern nicht strafbar sein sollte. Nur 9 Prozent halten es für illegal. Besonders deutlich ist die Zustimmung bei Anhänger:innen von Grünen und Linken (jeweils 90 Prozent), aber auch bei Wähler:innen von SPD (84 %) und AfD (81 %) ist die Mehrheit gegen eine Strafverfolgung. Selbst unter CDU/CSU-Wähler:innen liegt die Zustimmung bei 79 Prozent, bei der FDP bei 76 Prozent.
Rechtlich gilt Containern in Deutschland bislang als Diebstahl oder Hausfriedensbruch – auch wenn die Lebensmittel bereits entsorgt wurden. Mehrere Initiativen und Petitionen fordern seit Jahren eine Entkriminalisierung, doch bislang blieb eine gesetzliche Änderung aus.
Dabei ist das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung global enorm: Laut FAO werden weltweit jährlich rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen – etwa ein Drittel der gesamten Produktion. In Deutschland sind es laut BMEL rund 11 Millionen Tonnen pro Jahr. Ein Teil davon wäre noch genießbar und könnte durch Containern oder Umverteilung sinnvoll genutzt werden. (Quelle: Statista/cw)
