München (dpa/tmn) – Sie gelten als Superfood, sind äußerst fotogen und verleihen getrocknet Gebackenem, Saucen und Salaten einen fruchtig-säuerlichen Kick: Doch roh schmecken Cranberrys richtig herb und sehr, sehr sauer. Deshalb werden sie nur selten frisch verzehrt.
Ein Großteil der Früchte wird zu Sirup, Kompott, Marmelade oder Gelee weiterverarbeitet. «Dabei gehen allerdings Teile der wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Fruchtsäuren und Mineralstoffe verloren und häufig wird viel Zucker zugesetzt», erklärt die Verbraucherzentrale Bayern. Das gelte vor allem für gesüßte, getrocknete Cranberrys, die gern als Zutat in Gebäck und Müslis landen und sich als echte Zuckerbomben entpuppen.
Können getrocknet bis zur Hälfte aus Zucker bestehen
«Da lohnt sich wie immer ein Blick auf die Zutatenliste», sagt Katharina Holthausen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale. Oft würden getrocknete Cranberrys zur Hälfte aus Zucker bestehen. Wer das nicht will, sollte da auf ungesüßte Produkte achten. Alternative seien frische Cranberrys, die man selbst im Ofen trocknen könne. Allerdings sieht man sie nur selten im Obstregal.
Wenn überhaupt, hat man jetzt die Chance – denn Cranberrys haben aktuell Saison: Schalen mit den leuchtenden Früchten sind noch bis rund um Weihnachten in gut sortierten Supermärkten oder bei Obst- und Gemüsehändlern zu finden.
Nicht verwechseln mit Preiselbeeren
Zum Verwechseln ähnlich sehen sich Cranberrys mit Preiselbeeren. Beide sind kugelrund und leuchtend rot. «Sie gehören zur selben Pflanzengattung, sind aber eigenständige Arten. Cranberrys stammen aus Nordamerika und werden dort großflächig angebaut», erklärt Holthausen. Die Cranberry werde auch «Großfrüchtige Moosbeere» oder aufgrund ihrer Blütenform «Kranichbeere» genannt.
Die heimische Preiselbeere dagegen wächst meist wild in Nadelwäldern sowie auf Heide- und Moorflächen. Während ihre Früchte höchstens erbsengroß werden, erreichen frische Cranberrys nahezu Kirschgröße. Krachend sauer sind allerdings beide. «Wer Preiselbeeren findet, kann sie mit Joghurt anmischen. So wird es ein bisschen milder und trotzdem gesund», rät Holthausen.