Das Demografie- und Wirtschaftsproblem des Ostens

Chemnitz ist die viertgrößte Stadt in Ostdeutschland.
Chemnitz ist die viertgrößte Stadt in Ostdeutschland. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Bei der Altersstruktur und der Wirtschaftsleistung belegen ostdeutsche Bundesländer die hinteren Ränge. Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg weisen im Vergleich mit westdeutschen Ländern alle einen höheren Altersquotienten auf. Dieser bildet die Anzahl der ab 65-Jährigen je 100 Personen im Alter von 20- bis 65 Jahren ab. Auch bei der Wirtschaftsleistung je Erwerbstätigem belegen ostdeutsche Bundesländer – mit Ausnahme von Brandenburg – hintere Ränge. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten der Statistische Ämter des Bundes und der Länder.

Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, sind die ostdeutschen Bundesländer also in besonderem Maße auf Zuzüge und Zuwanderung angewiesen. Wenn demnächst Angehörige der Babyboomer-Generation in Rente gehen, könnte sich die Problematik noch einmal verschärfen und unter anderem zu einem noch höheren Fachkräftemangel führen.

Bei der Wirtschaftsleistung weisen die ostdeutschen Bundesländer mit Ausnahme von Brandenburg ein Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem von unter 80.000 Euro auf. Sieben Länder liegen zwischen 80.000 und 90.000 Euro, viel Länder über 90.000 Euro. Spitzenreiter ist Hamburg mit über 110.000 Euro. Hamburg weist zudem auch den niedrigsten Altersquotienten aller Bundesländer auf. Auch bei anderen wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Osten noch hinter dem Westen.

Die letzten Erfolge der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen könnten dafür sorgen, dass Zuzüge, Zuwanderung und Neuansiedlung von Unternehmen zusätzlich gebremst werden. Migranten könnten ostdeutsche Länder aus Sorge vor Ausgrenzung und Verfolgung meiden, Unternehmer könnten zum Beispiel aus Sorge vor einem Imageverluste davon absehen, in Ostdeutschland zu gründen oder zu investieren. (Quelle: Statista/cw)

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