Der Stand der Demokratie

Über die Klage will das Parlament klären lassen, ob die Entscheidung der Kommission, trotz anhaltender Kritik an Verstößen gegen rechtsstaatliche Prinzipien in Ungarn eingefrorene EU-Fördermittel in Höhe von rund zehn Milliarden Euro für das Land freizugeben, rechtmäßig war.
Europäisches Parlament Foto: Jean-Francois Badias/AP/dpa

Wie es um die Demokratie weltweit steht, ermittelt jährlich der Democracy Index vom Economist – im vergangenen Jahr verschlechterte sich der globale Indexwert zum zweiten Mal in Folge von 5,23 auf 5,17 Punkte. Laut den Analysten leben nur etwa 45 Prozent der Menschen weltweit in einer Demokratie.

In der aktuellen Ausgabe für das Jahr 2024 werden 25 Länder als „vollständige Demokratien“ eingestuft, darunter auch Deutschland. Allerdings schafft es die Bundesrepublik nicht auf den Spitzenwert, wie die Grafik von Statista zeigt. Frankreich musste 2024 den Top-Status aufgeben und wird aktuell als “unvollständige Demokratien” gelistet. Unter den Top-Ländern befinden sich unter anderem die skandinavischen Staaten, Irland und Neuseeland. Extrem verschlechtert hat sich die Situation beispielsweise in Bangladesch (-25 Plätze), Rumänien (-12 Plätze) und Südkorea (-10 Plätze).

Regionen wie West-Europa zeigten als einzige einen leichten Anstieg (+0,01 Punkte), während alle anderen Weltregionen Rückgänge oder Stagnation verzeichneten. Besonders stark war der Einbruch im Mittleren Osten & Nordafrika (-0,11 Punkte) sowie in Asien & Australasien (-0,10 Punkte). Innerhalb der Kategorien des Index verzeichneten “Funktionalität der Regierung” (-0,13 Punkte) und “Wahlprozesse und Pluralismus” (-0,08 Punkte) die deutlichsten Rückgänge.

Eine Erklärung für den Rückgang der Demokratie ist laut Bericht weniger primär der Populismus, sondern vor allem schwindendes Vertrauen in Politiker, Parteien und staatliche Institutionen sowie soziale Ungleichheit und fehlende echte Teilhabe. (Quelle: Statista/cw)

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