Deutsche Börse bietet Milliarden für Fondsplattform Allfunds

Die Deutsche Börse fasst eine Milliarden-Übernahme ins Auge (Archivbild)
Die Deutsche Börse fasst eine Milliarden-Übernahme ins Auge (Archivbild) Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Deutschlands größter Börsenbetreiber greift nach dem Fondsvermittler Allfunds. Ein möglicher Milliardendeal soll den Dax-Konzern unabhängiger von Marktschwankungen machen.

London/Frankfurt (dpa) – Die Deutsche Börse ist in Verhandlungen über eine milliardenschwere Übernahme des Fondsvertriebsspezialisten Allfunds. Der Dax-Konzern bestätigte exklusive Gespräche mit der Allfunds Group über einen möglichen Erwerb sämtlicher Aktien. 

Das aktuell diskutierte unverbindliche Angebot sieht der Deutschen Börse zufolge einen Gegenleistung von 8,80 je Allfunds-Aktie vor: 4,30 Euro in bar und 4,30 Euro in Form neuer Aktien der Deutschen Börse. Das entspricht insgesamt rund 5,3 Milliarden Euro.

Hinzu kommt eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie für 2025 sowie Dividenden von bis zu 0,20 Euro pro Allfunds-Aktie für 2026 und 0,10 Euro je Papier pro Quartal im Geschäftsjahr 2027.

Allfunds bieten Fondsmanagern und -vertreibern Systeme für den Handel und die Ausführung sowie Datenanalyse und Compliance-Dienstleistungen an. Das verwaltete Vermögen belief sich Ende September auf 1,7 Billionen Euro. Die größten Aktionäre sind die Beteiligungsgesellschaft Hellman & Friedman und die französische Bank BNP Paribas, die in Summe knapp die Hälfte der Anteile halten.

Allfunds passt damit offenkundig zu den Plänen des Chefs von Deutsche Börse, Stephan Leithner, den von seinem Vorgänger Theodor Weimer neu aufgestellten Konzern kontinuierlich weiterentwickeln. Dieser hatte Deutschlands größten Börsenbetreiber in den vergangenen Jahren durch Übernahmen und den Ausbau von Aktivitäten außerhalb des Aktien- und Anleihemarkts unabhängiger von Marktschwankungen gemacht.

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