Der Ausstoß von Treibhausgasen geht in Deutschland seit Jahrzehnten zurück. Seit 1990 konnten die Emissionen von 1.252 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent im Jahr auf zuletzt 649 Millionen Tonnen reduziert werden – ein Rückgang von 48 Prozent. Bis 2030 sollen laut Klimaschutzgesetz eine Reduktion um 65 Prozent erfolgen. Dieses Ziel ist noch erreichbar, würde nach den jüngsten Projektionen jedoch knapp verfehlt werden. Bis zum Jahr 2045 will Deutschland vollständige Treibhausgas-Neutralität (Net Zero) erreichen, was nach aktuellem Stand deutlich schwerer zu realisieren sein wird.
Der stetige Rückgang der CO₂-Emissionen hängt vor allem mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem damit verbundenen Rückgang im Verbrauch fossiler Brennstoffe zusammen. So konnten die Emissionen aus der Energiewirtschaft von 1990 bis 2024 um 61 Prozent gesenkt werden, während im Bereich Verkehr, dem drittgrößten Emittenten nach Energiewirtschaft und Industrie, nur 12 Prozent der Emissionen eingespart werden konnten.
Seit 2005 trägt auch das Europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS 1) zur Emissionseinsparung bei, indem es jeder Tonne ausgestoßenem Treibhausgas – zunächst in den Sektoren Energie und Industrie, später auch aus Luft- und Schiffsverkehr – einen Preis zuweist und somit einen Anreiz zur Einsparung von CO₂ bietet. Im Jahr 2021 wurde zudem der nationale Emissionshandel (nEHS) eingeführt, der auch Emissionen aus Verkehr, Gebäude und Abfall bepreist. Damit sind aktuell rund 85 Prozent der deutschen Emissionen mit einem expliziten Preis versehen, was Deutschland zum Vorreiter in Sachen Emissionshandel macht. (Quelle: Statista/cw)





