Wasserkraft wird in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern wenig genutzt. Das zeigt die Grafik auf Basis einer Schätzung der Statista Market Insights. So wird die Stromproduktion aus Wasserkraft im Jahr 2025 hierzulande voraussichtlich bei 20 Milliarden Kilowattstunden liegen. In Japan wird mit 77 Milliarden Kilowattstunden geschätzt fast vier Mal so viel Strom aus Wasserkraft produziert. China ist mit großem Abstand das Land mit der höchsten installierten Leistung weltweit, gefolgt von Brasilien, Kanada und den USA.
Zur Einordnung der deutschen Stromproduktion durch Wasserkraft: Im Jahr 2024 wurden in Deutschland rund 489 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Der Anteil des durch Wasserkraft erzeugten Stroms an der gesamten erzeugten Strommenge lag bei rund vier Prozent. Von den 489 Milliarden Kilowattstunden wurden 284 Milliarden Kilowattstunden aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Das entspricht rund 58 Prozent der gesamten Strommenge. In den vergangenen knapp 20 Jahren nahm der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien deutlich zu. Gleichzeitig verzeichneten insbesondere Steinkohle und Kernenergie einen deutlichen Rückgang.
Die installierte Leistung in Deutschland verzeichnete in den vergangenen Jahren zwar einen Aufwärtstrend, wobei sich das Niveau nicht deutlich veränderte. Folgende Faktoren stehen einem weiteren Ausbau von Stromgewinnung durch Wasserkraft im Weg: Deutschland hat nur wenige große Flüsse mit starkem Gefälle, die sich für große Wasserkraftwerke eignen. Länder wie Norwegen oder Österreich haben dagegen viele Gebirgsflüsse mit hohem Potenzial. Außerdem erschweren strenge Umweltschutzgesetze den Bau neuer Wasserkraftwerke, da sie die Flussökologie beeinträchtigen können (z. B. Fischwanderung, Sedimenttransport). Zudem sind fast alle wirtschaftlich nutzbaren Standorte für Wasserkraft sind bereits erschlossen. Ein weiterer Ausbau wäre teuer und ökologisch problematisch. Deutschland setzt stärker auf Wind- und Solarenergie, da diese schneller und kostengünstiger ausgebaut werden können. Der Bau neuer Wasserkraftwerke ist teuer und langwierig, während Wind- und Solarparks oft schneller realisiert werden können.
Der Markt für Wasserkraft umfasst die Erzeugung von Strom aus der Bewegung des Wassers, normalerweise unter Verwendung von Dämmen, um den Fluss und die Kraft des Wassers zu kontrollieren, um Turbinen anzutreiben. Bestandteil der Statista-Schätzung sind Konventionelle Wasserkraft (Dämme, Stauseen oder andere Strukturen), Pumpspeicherkraftwerke und Flusslaufsysteme. Nicht berücksichtigt wurden Ozeanthermische Energie, Wellenenergie, Gezeitenenergie, Salinitätsgradientenenergie und Hydrokinetische Energie. (Quelle: Statista/cw)
