Zu den Lasten, die wir den nächsten Generationen aufbürden, gehören die Staatsschulden. Angesichts des sogenannten Sondervermögens über 500 Milliarden Euro sieht es für Deutschland da gar nicht so schlecht aus: Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen wir bei der Verschuldung weltweit „nur“ auf Platz 69. Das sind die zehn größten Schuldenmacher…
Platz 10: Mosambik
Das rohstoffreiche ostafrikanische Land ist auf dem Weg, einer der größten Exporteure für Flüssiggas zu werden. Das erfordert Investitionen. Mosambik gehört zu den 23 Ländern weltweit, deren Staatverschuldung das Bruttoinlandsprodukt (BIP) übersteigt – in diesem Fall beträgt sie 131 Prozent davon.
Platz 9: Malediven
Das Ferienparadies hat Schattenseiten: Es lebt zu 90 Prozent vom Tourismus und ist zugleich abhängig von ausländischen Arbeitskräften und Importen. Die Verschuldung liegt bei 132 Prozent des BIP.
Platz 8: Italien
„Made in Italy“ ist was wert, Italien ist die drittgrößte Wirtschaftsnation der EU. Die Produktivität gilt allerdings als schwach, die Staatsverschuldung ist über Jahrzehnte durch verfehlte Politik auf 137 Prozent des BIP gestiegen.
Platz 7: Bahrain
Fallende Ölpreise führten zu dem Defizit im Staatshaushalt. Die Mehrwertsteuer wurde bereits von fünf auf zehn Prozent erhöht. Dennoch wird ein weiterer Anstieg des Schuldenstandes von momentan 143 Prozent erwartet.
Platz 6: Griechenland
Europas höchstverschuldeter Staat ist zwar auf einem guten Weg bei der Sanierung der Staatsfinanzen, doch noch klafft ein großes Loch: Die Schulden sind mit 147 Prozent fest eineinhalb Mal so hoch wie das BIP.
Platz 5: Libanon
Ein Fact am Rande: Mehr als 3,4 Milliarden Menschen leben weltweit in Ländern, in denen die Nettozinszahlungen für die Staatsschulden die Ausgaben für Bildung und Gesundheit übersteigen. Da fällt es nicht schwer zu erraten, wie es im Libanon mit einer Schuldenquote von 164 Prozent aussieht?
Platz 4: Venezuela
Eines der ölreichsten Länder der Erde ist eines der am höchsten verschuldeten. Die Quote liegt ebenfalls bei 164 Prozent. US-Sanktionen, Hyperinflation und Wirtschaftskrise beuteln Venezuela.
Platz 3: Singapur
Einer der reichsten Staaten der Welt steht tief in der Kreide. Die Quote beträgt 176 Prozent. Das hat strategische Gründe: Das aufgenommene Geld dient der Finanzierung von Zukunftsprojekten und dem Aufbau von Staatsvermögen. Das Land verfügt über zwei große Staatsfonds und unterscheidet sich auch dadurch deutlich von den anderen Schuldnern.
Platz 2: Sudan
Jahrelange Misswirtschaft, politische Instabilität und anhaltende Konflikte fordern ihren Tribut: Sudan hat bereits einen Schuldenerlass erhalten, trotzdem steht die Quote noch bei 222 Prozent des BIP.
Platz 1: Japan
Mit aktuell 230 Prozent des BIP sind die Gesamtschulden der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt astronomisch. Zumindest auf den ersten Blick. Aber: Ein Großteil der Anleihen wird innerhalb des Landes gehalten, vor allem von der Bank of Japan und Pensionsfonds. Obendrein sind die Zinsen extrem niedrig, was die Finanzierung erleichtert. Außerdem ist Japan einer der größten Gläubiger der Welt. Und das Land investiert mit dem Geld in seine Zukunft. Unterm Strich ist die Lage also nicht so hoffnungslos, wie es ein Blick allein auf die Schuldenquote vermuten lassen könnte.
Quelle: Internationaler Währungsfonds
