Kupfer ist das Material der Energiewende, ohne das Metall funktioniert sie nicht. Der Grund ist seine hohe Leitfähigkeit für Strom. In einem E-Auto steckt zum Beispiel viermal so viel Kupfer wie in einem Verbrenner. Handy, Computer oder Solarpanels – ohne Kupfer funktioniert nichts.
Die Welt steuert auf eine zunehmende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage zu. Immer mehr Kupfer wird gebraucht, immer weniger abgebaut. Dabei liegt noch genug des Materials in der Erde, die Reserven werden auf eine Milliarde Tonnen geschätzt. Die zehn größten Produktionsländer für Kupfer zeigen auch künftige Abhängigkeiten:
10. Mexiko
Im vergangenen Jahr wurden 750.000 Tonnen Kupfer dort abgebaut. Führend dabei ist Grupo México, einer der größten Kupferproduzenten weltweit. Das Land verfügt noch über Reserven von 53 Millionen Tonnen.
9. Sambia
Kupfer ist das wichtigste Exportprodukt des afrikanischen Staates. 800.000 Tonnen wurden 2023 abgebaut. Kassiert haben dabei aber vor allem ausländische Unternehmen. Die Kupferproduktion soll bis 2031 verdreifacht werden.
8. Indonesien
Ebenfalls 800.000 Tonnen baute der Inselstaat ab. Vorwiegend in der Grasberg-Mine auf West-Neuguinea, die in etwa 4000 Meter Höhe liegt. Sie ist das Kupferbergwerk mit den weltweit niedrigsten Kosten und steht wegen Umweltverschmutzung und schlechten Arbeitsbedingungen stark in der Kritik.
7. Australien
In Australien liegen 13 Prozent der globalen Kupferreserven. Abgebaut wurden im vergangenen Jahr 800.000 Tonnen, allein 23 Millionen Tonnen sollen im Süden des Kontinents noch in der Erde lagern.
6. Russland
In Russland sollen noch 80 Millionen Tonnen in der Erde ruhen. 900.000 Tonnen wurden abgebaut. Seit April 2024 darf Kupfer, Aluminium und Nickel aus Russland nicht mehr an den beiden größten Metallbörsen in London und Chicago gehandelt werden.
5. USA
Die Vereinigten Staaten förderten 1,1 Millionen Tonnen. Hier lassen sich auch die Umweltfolgen des Abbaus beobachten. Kupfer wird oft mit Chemikalien aus dem Erz geholt. Als im Dezember 2016 ein Schwarm Wildgänse auf der ehemaligen, gefluteten Mine Berkeley Pit in Montana landete, starben Tausende Tiere.
4. China
Das Land hat im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Tonnen abgebaut, verbrauchte aber rund zwölf Millionen Tonnen. Weil im März 2024 einige chinesische Kupferhütten die Produktion drosselten, stieg der Preis auf ein neues Rekordhoch.
3. Kongo
Die zweitgrößte Kupfermine der Welt nahm 2021 im Kongo ihren Betrieb auf. Sie allein fördert 740.000 Tonnen von insgesamt 2,5 Millionen Tonnen. Das Metall sorgt für gut 70 Prozent der Exporteinnahmen des Landes.
2. Peru
China ist der größte Abnehmer für peruanisches Kupfer. 2,6 Millionen Tonnen wurden in dem südamerikanischen Land gefördert, überwiegend von ausländischen Minenkonzernen und unter unzureichenden Umweltauflagen.
1. Chile
Im Norden des Landes liegt einer der tiefsten Tagebaue weltweit. Bis zu einem Kilometer tief wird in der Atacama-Wüste nach Kupfer gegraben. Sogar eine Kleinstadt musste der Mine weichen. Chile ist der mit Abstand größte Produzent – fünf Millionen Tonnen lieferte es im vergangenen Jahr.
Quelle: Visual Capitalist