Die Urlaubszeit beginnt. Die ist zwar bekanntlich die schönste Zeit des Jahres, aber auch die teuerste. Wo Du am meisten für Dein Geld bekommst.
Die schlechte Nachricht zuerst: Alles wird teurer, auch der Sommerurlaub. Die gute Nachricht: Wir können nach den verflixten Pandemiejahren endlich wieder unbeschwert reisen. Fragt sich nur, wo wir den meisten Urlaub für unser Geld kriegen.
Dieser Frage ist das Statistische Bundesamt nachgegangen. Es hat die Hotel- und Gaststättendienstleistungen in europäischen Reiseländern verglichen und so festgestellt, wo der Euro am meisten wert ist.
56 Prozent günstiger als zuhause
An der Spitze liegen dieses Jahr ein Klassiker und ein Geheimtipp: die Türkei und Albanien. In beiden Ländern ist der Euro mehr als das Doppelte im Vergleich zu Deutschland wert. Andersherum gesagt: Die Kaufkraft ist im Schnitt um 56 Prozent höher. Die Türkei kennt man als Ziel für Strand- und Familienurlaub. Sie steht auch dieses Jahr zusammen mit Griechenland ganz oben in der Gunst der deutschen Urlauber – jeweils vier Prozent wollen in eines der beiden Länder reisen. Albaniens Tourismus entwickelt sich gerade erst. Das Land hat mediterranes Klima, eine malerische Adriaküste und ist im Landesinneren vor allem bei Wanderern beliebt. Eine Nacht im Vier-Sterne-Hotel kann man schon ab 45 Euro bekommen.
Sogar in Spanien lässt sich sparen
Gut 45 Prozent billiger als Deutschland sind Bulgarien, Rumänien und das kleine Montenegro. Strand gibt es in allen drei Ländern, zweimal am Schwarzen Meer, einmal an der Adria. Knapp ein Drittel, nämlich 28 Prozent, lässt sich in Ungarn sparen, einen Tick weniger auf Malta und in Portugal mit seiner Algarve-Küste. Auch in den klassischen Reiseländern Griechenland, Spanien und Kroatien zahlt man deutlich weniger als hierzulande. Spanien etwa ist 17,6 Prozent günstiger als Deutschland. Vergleichbar sind Polen mit seiner Ostseeküste und Tschechien.
Selbst Italien kommt auf ein Minus zu Deutschland von 4,9 Prozent. In Frankreich hingegen müssen wir mit höheren Preisen als zuhause rechnen – 8,5 Prozent mehr kostet es dort im Schnitt. Auch Österreich ist etwa 20 Prozent teuer als Deutschland. Und geht es hoch in den Norden, wird die Reisekasse um bis zu 50 Prozent Mehrkosten strapaziert, in Island etwa. Noch teurer ist nur ein Land – die kleine Schweiz.
Billigziele außerhalb Europas
Außerhalb Europas bleiben Ägypten und Thailand günstige Dauerbrenner. Absolute Schnäppchenpreise bei Hotels oder in öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es in Kambodscha. Auch Essen ist billig – ein bis zwei Euro kostet eine Portion Nudeln. Nur der Flug ist teuer. Und: Die beste Reisezeit ist von Dezember bis Mitte Februar.
Ähnlich sieht es in Vietnam aus: Ein gutes Hotelzimmer kostet maximal 40 Euro die Nacht, Streetfood gibt es für rund drei Euro, ein Hauptgericht im Restaurant für unter zehn Euro. Und ein Bier für 1,50 Euro. Als besonders sehenswert gilt übrigens die Küstenstadt Hoi An – das Venedig Vietnams.
Auch Mittel- und Südamerika locken mit preiswerten Ferien. Teuer sind nur die Flüge etwa nach Bolivien. Ansonsten hat das Land die günstigsten Lebensmittelpreise Südamerikas – vier Euro kostet das Essen im Restaurant. Auch Guatemala, Kolumbien und Nicaragua sind ausgesprochen günstige Ziele für Abenteuerlustige.