Dow schließt Chemieanlagen in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Der Konzern will einzelne Anlagen in Böhlen und Schkopau schließen.
Der Konzern will einzelne Anlagen in Böhlen und Schkopau schließen. Foto: Sebastian Willnow/dpa
Die Chemieindustrie steht unter Druck. Das Unternehmen will deshalb einzelne kostenintensive Anlagen in Böhlen und Schkopau schließen. Hunderte Beschäftigte sind betroffen.

Böhlen/Schkopau (dpa) – Der US-Chemiekonzern Dow will einen Teil seiner Anlagen im sächsischen Böhlen und in Schkopau in Sachsen-Anhalt Ende 2027 schließen. Grund seien strukturelle Herausforderungen auf dem europäischen Markt, darunter hohe Energie- und Betriebskosten sowie eine mangelnde Nachfrage in Schlüsselindustrien, teilte das Unternehmen mit. Dow habe die Mitarbeiter an den betroffenen Standorten über diese Entscheidung informiert. 

Betroffen sind nach Unternehmensangaben insgesamt rund 550 regulär Beschäftige in Böhlen und Schkopau. Dow unterhält nach Angaben zufolge 13 Standorte in Deutschland mit rund 3400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

Nicht alle Anlagen der Region betroffen

Konkret geht es um die Chloralkali- und Vinylanlagen in Schkopau (Saalekreis) sowie den sogenannten Steamcracker in Böhlen, der aus Rohbenzin chemische Grundstoffe herstellt. Diese Anlagen stehen am Anfang der chemischen Wertschöpfungskette und gelten als besonders kosten- und energieintensiv. Ihre Schließung dient laut Dow der Anpassung von Kapazitäten, dem Abbau von Handelsrisiken sowie der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. 

Dow betreibt weitere Anlagen in Schkopau, Leuna und Böhlen – unter anderem zur Herstellung von Kunststoff und Materialien für die Bauindustrie. Sie sind den Angaben zufolge nicht von der aktuellen Entscheidung betroffen.

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