Wie groß das globale Ausmaß der Lebensmittelverschwendung? Laut Daten von FAO und UNEP werden weltweit rund 32 Prozent der produzierten Lebensmittel nicht konsumiert – sie gehen entweder in der Lieferkette verloren oder werden im Einzelhandel, in der Gastronomie und in Haushalten weggeworfen.
Besonders hoch ist der Anteil der Verluste in der Lieferkette in der Region Sub-Sahara-Afrika, wo 23 Prozent der Lebensmittel bereits vor dem Verkauf verloren gehen. In Asien liegt dieser Wert bei 14 Prozent, in Lateinamerika bei 13 Prozent. In Europa hingegen sind es nur 6 Prozent, was auf effizientere Logistik und Infrastruktur hinweist.
Doch auch in wohlhabenden Regionen ist die Verschwendung enorm – nur eben am anderen Ende der Kette. In Ländern mit hohem Einkommen werden im Schnitt 81 Kilogramm Lebensmittel pro Person und Jahr weggeworfen. In Ländern mit mittlerem Einkommen sind es sogar 88 Kilogramm, in Ländern mit niedrigem Einkommen 86 Kilogramm.
In Deutschland liegt die jährliche Lebensmittelverschwendung laut BMEL bei rund elf Millionen Tonnen. Ein Großteil davon stammt aus privaten Haushalten. Initiativen wie „Zu gut für die Tonne“ oder die Diskussion um das Containern zeigen, dass das Thema gesellschaftlich angekommen ist – rechtlich und strukturell bleibt jedoch viel zu tun.
Die Daten machen deutlich: Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem mit lokalen Ausprägungen. Sie betrifft alle Einkommensgruppen und alle Kontinente, ist jedoch vermeidbar. Effizientere Lieferketten, bessere Lagerung, bewusster Konsum und politische Reformen könnten helfen, das Drittel der Produktion, das heute verloren geht, zu retten. (Quelle: Statista/cw)
