Ein ungewohnter Blick: Romy Schneiders Leben als Comic

Über die Schauspielerin Romy Schneider gibt es jetzt auch eine Graphic Novel. (Archivbild)
Über die Schauspielerin Romy Schneider gibt es jetzt auch eine Graphic Novel. (Archivbild) Foto: Horst Ossinger/dpa
Über Romy Schneider als Leinwand-Mythos gibt es viele Bücher und Filme. Eine Graphic Novel erzählt ihre Geschichte nun aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

Paris (dpa) – Romy Schneider als Comicfigur? Was ungewöhnlich klingt, eröffnet eine neue Perspektive auf die Schauspielerin, die vielen in der Filmrolle als Kaiserin Elisabeth von Österreich im Gedächtnis geblieben ist. Nun erzählt die Graphic Novel «Romy Schneider – Ich bin nicht mehr Sissi» ihr Leben in neuer Form und aus einem etwas anderen Blickwinkel.

Szenarist Stéphane Betbeder zögerte lange, bevor er sich an das Projekt wagte: «Ich wollte nicht ihr tragisches Leben erzählen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Nach Recherchen fand er seinen Ansatz. Er wollte eine Frau zeigen, die sich von ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und vom Bild der ewigen Sissi befreite: Eine Emanzipation, die in Frankreich stattfand, wo sie ab 1962 dauerhaft lebte und künstlerische Freiheit gewann.

Behutsame Annäherung an die Realität

In Frankreich drehte Schneider Filme mit Regisseuren wie Claude Sautet, Jacques Deray und Luchino Visconti und spielte in «Der Swimmingpool» ein Liebespaar mit Alain Delon, mit dem sie eine berühmte und bewegende Beziehung verband. 

Neben diesen filmischen Stationen stützt sich Betbeder auf Biografien, Filme und Gespräche mit Weggefährten und verzichtet bewusst auf Klischees oder pathosbeladene Darstellungen. 

Wo Quellen fehlten, näherte er sich behutsam der Realität an – etwa in der Szene, in der Romy mit einem Stift quer zwischen den Zähnen die französische Aussprache übt. 

«Dafür gibt es keine Belege, aber so hat man damals tatsächlich Französisch gelernt. Ich erfinde also nichts, ich lehne mich nur an die Realität an», erklärte er.

Für den 54-Jährigen ist der Comic eine flexible Erzählform, die eine besondere Nähe zur Figur erlaubt. Die ausdrucksstarken und stimmungsvollen Illustrationen stammen von Rémi Torregrossa.

Diesen Artikel teilen

Die Kommentare sind geschlossen.

Money DAy
Anzeige
Courage 01/26 Petkovic

Neue Ausgabe

Ein Grand-Slam-Sieg blieb Andrea Petković in ihrer Tenniskarriere verwehrt. Doch dafür hat sie etwas noch Wertvolleres gewonnen: Resilienz. Denn oft war die achtfache WTA-Turniersiegerin verletzt. Monatelang kämpfte sie nach einem Kreuzbandriss gegen die Schmerzen – und für ein Comeback. Mit Erfolg. „Schwierige Phasen machen dich widerstandsfähiger“, sagt sie heute. Im Interview spricht sie zudem über die Folgen ihrer frühen Flucht aus Jugoslawien, ihre Geldanlagen und ihre neue Leidenschaft – das Schreiben.