Die Gen Z verbringt laut einer aktuellen Atlassian-Studie viel Zeit damit, die geschriebenen Nachrichten ihrer Kollegen zu interpretieren. Emojis können die schriftliche Kommunikation vereinfachen.
Telefonate werden in Deutschland seltener, stattdessen findet Kommunikation immer öfter schriftlich statt. Laut einer aktuellen Umfrage von Atlassian setzt sich dieser Trend im Arbeitsalltag fort: Fast alle Befragten (93 Prozent) kommunizieren regelmäßig schriftlich. Knapp die Hälfte (44 Prozent) gab sogar an, dass die schriftliche Kommunikation ihre wichtigste Kontaktform ist, noch vor dem persönlichen Gespräch. Allerdings herrscht Uneinigkeit über die Umgangsformen: Eine große Mehrheit der Gen-Z-Befragten (88 Prozent) sieht Emojis als hilfreich im Arbeitsalltag. Dieser Meinung stimmen andere Generationen nicht zu: Für die Mehrheit der Gen-X oder Babyboomer-Befragten haben Emojis im beruflichen Kontext nichts zu suchen. Besonders in Teams, die sich seltener persönlich austauschen, sondern vorrangig remote kommunizieren, kann dieser Unterschied zu tiefgreifenden kulturellen Missverständnissen führen.
Emojis als Teil der digitalen Körpersprache
Ein Großteil der zwischenmenschlichen Kommunikation findet nonverbal über Mimik, Gestik und Stimme statt. In Gesprächen via Messenger oder E-Mail fehlt diese Komponente allerdings. Ein schriftlicher Text lässt häufig keine Rückschlüsse auf Emotionen, Intention und dergleichen zu und birgt dadurch ein großes Risiko für Missverständnisse. Tatsächlich berichten 48 Prozent der befragten Gen-Z-Beschäftigten, dass sie jede Woche Arbeitszeit verschwenden, um die Nachrichten anderer Kollegen zu interpretieren. Zeit, die sie für produktivere, erfolgsentscheidende Aufgaben nutzen könnten.
Für Gen-Z-Mitarbeitende sind Emojis hier ein wichtiges Hilfsmittel, um nonverbales Feedback ersetzen. Für sie sind sie Teil der digitalen Körpersprache: Wie schnell antworten Kollegen auf Nachrichten? Achten sie auf Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung sowie Tonalität? Und: Nutzen sie Emojis? Am Arbeitsplatz ist die digitale Körpersprache sowohl wichtige Ausdrucksform als auch Fundament für gute Zusammenarbeit.
„Die Art und Weise, wie wir bei der Arbeit kommunizieren, hat sich grundlegend verändert. E-Mails, DMs, Slack-Threads, Zoom-Chats – heute läuft alles digital. Für viele von uns war diese Umstellung mit einer Lernkurve verbunden“, erklärt Dominic Price, Work Futurist bei Atlassian.
Gen Z beeinflusst die Zusammenarbeit
Während die älteren Generationen allmählich in Rente gehen und sich aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen, beginnen mehr Arbeitskräfte aus der Gen Z ihren Karriereweg. In Deutschland ist die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen auf 76 Prozent gestiegen und hat damit seit 2015 einen neuen Höchststand erreicht. Mehreren Schätzungen zufolge soll der Anteil der Gen Z auf dem globalen Arbeitsmarkt bis 2030 auf ein Drittel steigen.
Das bedeutet, dass sie ihre Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse mit an den Arbeitsplatz bringen. Als erste Generation von Digital Natives unterscheiden sich diese maßgeblich von denen ihrer älteren Kollegen. Für sie ist eine klare, zugängliche Sprache mehr als nur ein Nice-to-have. 61 Prozent der befragten Beschäftigten der Gen Z geben sogar an, dass sie Nachrichten eher lesen, wenn sie ein oder zwei Emojis beinhalten, und sich durch Emoji-Reaktionen 2,5-mal eher motivieren lassen als Befragte der Babyboomer-Generation.
„Die Gen Z weiß instinktiv, wie man Online-Kommunikation menschlich gestaltet. Sie versteht es daher, sich klar auszudrücken, die richtigen Emotionen zu wecken und Verbindungen aufzubauen – ohne jemals einen Besprechungsraum zu betreten“, sagt Price. „Das Fazit lautet: Bei der digitalen Kommunikation geht es nicht nur darum, was gesagt wird, sondern auch darum, wie es gesagt wird. Bei einer generationsübergreifenden Kommunikation hilft es, seine Emoji-Kenntnisse aufzufrischen.“
Methodik: Atlassian hat in Zusammenarbeit mit YouGov im Zeitraum vom 08. bis 24. August 2024 10.000 Büroangestellte aus den USA, Australien, Frankreich, Deutschland und Indien zu ihrer Kommunikation am Arbeitsplatz und der Produktivität in ihren Unternehmen befragt. Aus Deutschland wurden 2.000 Büroangestellte befragt.


