Erneuerbare Energien sind mittlerweile die wichtigste Stromquelle für Deutschland. Sie sind von zentraler Bedeutung für Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
Die Stromversorgung in Deutschland wird Jahr für Jahr sauberer und klimafreundlicher. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst beständig: von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf deutlich mehr als 50 Prozent im Jahr 2024. Das zeigen die aktualisierten Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beim Umweltbundesamt.
Mit 54,4 Prozent in 2024 liegt der Anteil 1,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres von 52,9 Prozent. Seit dem Jahr 2023 wird stabil mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Wind und Sonne, aber besonders auch ein stärkerer Zubau an Photovoltaik- und Windenergieanlagen sorgt für einen kräftigen Anstieg an grünem Strom.

Gleichzeitig ist die Versorgungssicherheit weiterhin sehr hoch – wichtig für Haushalte und Unternehmen. Wie zuverlässig die Stromversorgung ist, zeigen regelmäßig die Daten der Bundesnetzagentur.
Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Nach der Vollendung des Kohleausstiegs soll die Stromversorgung treibhausgasneutral sein. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor, das so zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beiträgt.

Auch bei der Wärmeversorgung spielen erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle, insbesondere dank der ständig steigenden Nutzung von Wärmepumpen. Im Jahr 2024 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte etwa 18,1 Prozent und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres. Im Verkehr tragen Biokraftstoffe und Elektromobilität zunehmend zur Dekarbonisierung bei, auch wenn im Verkehr der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch mit lediglich 7,2 Prozent am geringsten ist.
Die Energieträger der Energiewende
Wind und Sonne sind die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Sie werden weiter und mit neuer Dynamik ausgebaut:
Bis zum Jahr 2030 soll eine Leistung von mindestens 215 Gigawatt (GW) bei Photovoltaik am Netz sein, 115 GW bei Windenergie an Land und 30 GW bei Windenergie auf See. Daneben leisten Biomasse und Wasserkraft einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.
Nicht nur relativ hat der Anteil des sauberen Stroms aus erneuerbaren Quellen deutlich zugenommen, sondern auch absolut: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien lag 2024 bei 284 Terawattstunden (TWh) und konnte im Vergleich zum Vorjahr (275,1 TWh) abermals gesteigert werden.
- Windenergie spielt die tragende Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Am Ende des Jahres 2024 betrug die installierte Leistung der Windenergieanlagen an Land 63,6 GW und auf See 9,2 GW.An Land wurden im Jahr 2024 rund 112,8 TWh und auf See rund 26 TWh Windstrom erzeugt, insgesamt also rund 139 TWh. Damit lag der Anteil der Windenergieanlagen an der gesamten Stromerzeugung bei etwa 27 Prozent und damit deutlich höher als der Anteil von Strom aus Kohlekraftwerken (20 Prozent). Mit Gesetzespaketen 2022 und 2023 zum beschleunigten EE-Ausbau wurden beim Windenergieausbau an Land neben der Anhebung der Ausbauziele Maßnahmen zu Planungs- und Genehmigungsbeschleunigungen verankert. Ferner hat das BMWK im Mai 2023 die Windenergie-an-Land-Strategie vorgelegt; mit ihr sollen weitere Hemmnisse abgebaut und so das Erreichen der Ausbauziele sichergestellt werden.Die in Kraft getretenen Maßnahmen haben bereits nach kurzer Zeit für eine deutlich höhere Ausbau-Dynamik gesorgt:
- Neuinstallationen bei Wind an Land lagen in den Jahren 2023 und 2024 zusammen deutlich über dem Zubau der Vorjahre; es wurde so viel Leistung zugebaut wie seit 2017 nicht mehr.
- Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land erreichten mit über 15 GW genehmigter Leistung einen neuen Rekordwert im Jahr 2024 – der bisherige Rekordwert des Vorjahres von 7,8 GW wurde damit fast verdoppelt.
- Auch die Ausschreibungen in 2024 haben sich positiv entwickelt: Es wurden 10,9 GW Windleistung (nach 6,4 GW in 2023) bezuschlagt, die innerhalb der nächsten zwei Jahre in Betrieb gehen werden.
- Wind auf See: Es wurden in 2024 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8 GW (nach 8,8 GW in 2023) bezuschlagt.
- Sonnenenergie: Photovoltaik gehört heute zu den günstigsten Erneuerbare-Energien-Technologien. Über 4,8 Millionen Photovoltaikanlagen stellten Ende 2024 mit fast 100 GW den größten Anteil der installierten Leistung bei den erneuerbaren Energien.
Der 2024 durch Photovoltaikanlagen erzeugte Strom wuchs im Vergleich zum Vorjahr von 63,9 auf 74,1 TWh.
Auf Initiative des BMWK wurden mit dem EEG 2023 die Rahmenbedingungen bei der Solarenergie verbessert. So erhalten Dachanlagen u.a. eine höhere Vergütung für Anlagen, die ihren Strom in das Netz einspeisen. Mit Blick auf die Freiflächenanlagen wurden die Flächenkulisse erweitert und Anlagenkonzepte wie Floating-PV oder Agri-PV in die Förderung integriert.
Mit der PV-Strategie des BMWK wurden Handlungsfelder identifiziert, auf denen der Photovoltaikausbau weiter vereinfacht und beschleunigt werden soll. Schwerpunkte sind innovative Konzepte für Freiflächenanlagen (Agri-PV), Dachanlagen insbesondere auf Gewerbegebäuden, die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung einschließlich Verbesserungen der Mieterstrommodelle, der Abbau von Hürden bei der Gewerbe- und Erbschaftsteuer sowie die Qualifizierung von Fachkräften. - Bezogen auf den Anteil der erneuerbaren Energien insgesamt trug Biomasse 2024 rund 17 Prozent zur Stromerzeugung (hauptsächlich über die Verstromung von Biogas), 81 Prozent zum Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte (hauptsächlich über die Nutzung von Holz) und ebenfalls 78 Prozent zum Endenergieverbrauch im Verkehr (über die Nutzung als Biokraftstoffe) bei. (Quelle: BMWE)