Erstmals mehr Schulkinder weltweit adipös als untergewichtig

Fast jeder Zehnte im Alter von 5 bis 19 Jahren ist nach Unicef-Zahlen adipös (Archivbild).
Fast jeder Zehnte im Alter von 5 bis 19 Jahren ist nach Unicef-Zahlen adipös (Archivbild). Foto: Markus Scholz/dpa

Weltweit sind erstmals mehr Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren adipös als untergewichtig. Das gab UNICEF Anfang September bekannt. Während nach Unicef-Angaben rund 188 Millionen Schulkinder und Jugendliche weltweit adipös sind, sind nur ungefähr 180 Millionen untergewichtig. Insgesamt sind mehr als 420 Millionen Kinder aller Altersgruppen von verschiedenen Formen des Übergewichts betroffen. Gleichzeitig sind ungefähr 370 Millionen untergewichtig. Fast die Hälfte der zweiten Gruppe sind Kinder im Alter unter fünf Jahre, die aufgrund von Nahrungsmangel und schlechter Ernährung an Wachstumsverzögerungen leiden.

Der diesjährige UNICEF-Bericht zur Kinderernährung gibt Aufschluss über die Gründe hinter dem schon lange andauernden Umschwung. Demnach sind die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen weltweit viel zu sehr von zuckerhaltigen, hochverarbeiteten und anderen ungesunden Lebensmitteln bestimmt, was zu weitreichenden Gesundheitsschäden bis ins Erwachsenenalter führen kann. Dies sieht die UN im direkten Zusammenhang mit aggressivem Marketing von Lebensmittelfirmen, dem sich Länder in aller Welt laut des Reports mit Gesetzesänderungen, verpflichtenden Labels und Formulierungen sowie gezielten Substitutionen und Steuern entgegenstellen sollten. Besonders in Ländern des globalen Südens steigt seit Jahren mit wachsendem Wohlstand auch der Konsum von ungesunden Lebensmitteln und damit die Verbreitung von Übergewicht.

In der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen gibt es bereits seit 2019 mehr zu adipöse als stark untergewichtige Kinder. Dieser Wandel wird für ältere Kinder und Jugendliche im Jahr 2028 bzw. 2029 vorhergesehen. Während weltweit 60 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 19 mehr als ein süßes Getränk oder Lebensmittel pro Tag konsumieren, übersteigt der Anteil in Osteuropas, Lateinamerika, im Mittleren Osten und Nordafrika sowie in Ostasien bereits diesen Durchschnitt. (Quelle: Statista/cw)

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