In den USA hat der Missbrauch von synthetischen Opioiden längst ein kritisches Ausmaß angenommen. Laut Daten des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind im Jahr 2023 mehr als 74.000 US-Amerikaner:innen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben – in den meisten Fällen handelte es sich dabei um Fentanyl. In Deutschland kann man bei 27 Todesfällen im Zusammenhang mit Fentanyl im Jahr 2023 zwar noch nicht von einer Opioid-Krise sprechen, dennoch warnen Expert:innen vor einem Anstieg des Konsums.
Wie die Statista-Grafik auf Grundlage des Trendspotter: Synthetische Opioide des Instituts für Therapieforschung zeigt, bestätigen rund 44 Prozent der 229 befragten Expert:innen aus Bereichen wie Suchthilfe und Strafvollzug, dass die Prävalenz von Synthetischen Opioiden in ihrem Arbeitsumfeld gestiegen ist. Fentanyl ist dabei rund 29 Prozent zuletzt häufiger aufgefallen. Auch was die Verfügbarkeit dieser Drogen anbelangt, sehen etwa 36 Prozent beziehungsweise ein Viertel eine vereinfachte Beschaffung im Vergleich zu früher. Vergiftungen in Folge von Missbrauch synthetischer Opioide hat nur ein Zehntel der Expert:innen als verstärkt wahrgenommen, bei Todesfällen sind es nur etwa fünf bis sechs Prozent.
Laut Umfragedaten haben vor allem die Teilnehmer:innen aus dem Süden Deutschlands Anstiege in Konsumprävalenz und Verfügbarkeit berichtet. Dazu trage wohl auch eine fortschreitende Normalisierung von Opioiden im Partykontext bei. Beliebt bei jungen Menschen sind dem Bericht zufolge opioidhaltige Medikamente wie Tilidin, Tramadol und Codein. Fentanyl hingegen wird hierzulande vor allem im Osten konsumiert. Auch weil Drogensüchtige häufig leichter Zugang zu Fentanyl als etwa Heroin bekommen. (Quelle: Statista/cw)
