Finanzbildung zum Weltkindertag

Wie führt man die Kinder an Finanzthemen heran?
Wie führt man die Kinder an Finanzthemen heran? ©Martin Barraud/iStock

Fünf Tipps, wie Kinder Schritt für Schritt den Umgang mit Geld lernen

Am Weltkindertag geht es um die Rechte und Zukunft der Jüngsten. Ein oft unterschätzter Teil davon ist die Finanzbildung. Schon im Kindergartenalter werden erste Weichen gestellt: Wer früh den Wert von Geld, Sparen und bewusstem Konsum versteht, ist später besser vor Schulden geschützt und kann souverän eigene Entscheidungen treffen.

„Finanzbildung ist kein trockenes Schulthema, sondern ein praktisches Alltagswissen“, sagt Daniel Lappas, VP of Business bei N26. „Es liegt an uns Erwachsenen, Kindern das richtige Rüstzeug mitzugeben – Schritt für Schritt, angepasst an ihr Alter.“

1. Geld sichtbar machen – für die Kleinsten ab ca. 4 Jahren

Kinder verstehen am besten, was sie sehen und anfassen können. Münzen sortieren, Geldscheine „erkennen“ oder spielerisch mit einem Kaufmannsladen arbeiten, vermittelt früh, dass Geld ein Tauschmittel ist – nicht endlos verfügbar, sondern begrenzt.

2. Taschengeld als erstes Budget – Grundschulkinder ab ca. 6 Jahren

Regelmäßiges Taschengeld (z. B. 50 Cent bis 1 Euro pro Lebensjahr pro Woche) zeigt Kindern, wie man mit einem festen Betrag haushaltet. Wichtige Lektion: Man kann nicht alles gleichzeitig kaufen, sondern muss Prioritäten setzen.

3. Geldkreislauf verstehen – ab ca. 8 Jahren

Woher kommt Geld eigentlich? Einfache Erklärungen helfen: Eltern gehen arbeiten, dafür gibt es Gehalt. Dieses Geld fließt in Miete, Einkäufe und Freizeit – und ein Teil wird gespart. So verstehen Kinder den Zusammenhang zwischen Einkommen, Ausgaben und Rücklagen.

4. Eigenverantwortlich planen – Jugendliche ab ca. 12 Jahren

Wenn Kinder älter werden, können sie stärker einbezogen werden, z. B. ein kleines Budget fürs Einkaufen selbst verwalten, ein Ferienprojekt mitfinanzieren oder digitale Sparziele festlegen. So lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und längerfristig zu planen.

5. Gemeinsam digital planen – der Weg zum eigenen Konto ab ca. 14 Jahren

Das klassische Sparschwein hat für Teenager bald ausgedient. Der nächste Schritt in die finanzielle Selbstständigkeit ist digital und wird idealerweise von Eltern und Kindern gemeinsam gegangen. Statt eines eigenen Kontos können Eltern zunächst digitale Sparbereiche oder Unterkonten in ihren Konten einrichten, die sie gemeinsam mit ihrem Kind verwalten.

Hier können Jugendliche ihr Taschengeld digital managen, Sparziele für größere Wünsche (wie den Führerschein oder eine Reise) festlegen und in Echtzeit verfolgen, wie ihr Guthaben wächst. So lernen sie im geschützten Raum, wie digitales Banking funktioniert und wie man planvoll spart. Das ist die beste Vorbereitung, um später selbstbewusst und kompetent das erste richtige, eigene Konto zu eröffnen.

Finanzielle Bildung ist eine der wichtigsten Kompetenzen, doch sie wird kaum in der Schule vermittelt. Wer Kinder früh an Geld, Werte und Kreisläufe heranführt, macht sie stark für die Zukunft – unabhängig von Krisen oder Konsumtrends.

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