Die Sorge um die eigene finanzielle Zukunft ist unter Frauen in Deutschland ungebrochen hoch – und teilweise sogar noch gestiegen. Laut dem aktuellen AXA Vorsorge Report erwarten 41 Prozent der Frauen, dass sich ihre Lebensqualität im Ruhestand verschlechtern wird. Besonders beunruhigend: Mehr als jede vierte Frau (28 Prozent) fürchtet, im Ruhestand in Armut zu geraten – deutlich mehr als bei Männern (22 Prozent). Jede zweite Frau (54 Prozent) würde gern mehr fürs Alter zurücklegen, kann es sich jedoch finanziell nicht leisten. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Frauen, die mehr vorsorgen wollen, aber nicht können, um drei Prozentpunkte gestiegen (51 Prozent). Für den Report wurden im August 2025 vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von AXA 2.009 Personen repräsentativ nach Alter und Geschlecht befragt.
Frauen blicken sorgenvoller in den Ruhestand
Die Vorfreude auf den Ruhestand ist unter Männern (51 Prozent) ausgeprägter als bei Frauen (47 Prozent). Bei der Frage, welche Themen die beiden Geschlechter vor allem mit Blick auf ihren Ruhestand umtreibt, zeigen sich deutliche Unterschiede. Vor allem Krankheit und Pflegebedürftigkeit bereiten Frauen mehr Kopfzerbrechen (57 Prozent) als Männern (46 Prozent). Männer wiederum sehen häufiger strukturelle Risiken in Bezug auf ihre Rente. 16 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen haben Sorge, dass die Zahl der Menschen mit Ansprüchen auf Geld aus der Rentenkasse zu stark ansteigt. Außerdem geben mehr Männer (22 Prozent) als Frauen (19 Prozent) an, Sorge zu haben, dass es zu wenige Erwerbstätige gibt, die zukünftig in die Rentenkasse einzahlen.
Sparverhalten unterscheidet sich deutlich
36 Prozent der Frauen geben an, aktuell gar nicht für ihre Altersvorsorge zu sparen – bei Männern ist dieser Wert niedriger (34 Prozent). Dennoch ist Sparen nicht grundsätzlich eine Frage des Geschlechts: Jeweils 21 Prozent beider Geschlechter sparen überhaupt nicht – unabhängig davon, für welches Ziel. Werden Rücklagen gebildet, fließen sie bei vier von zehn Frauen (40 Prozent) in Reisen und Urlaube – bei Männern sind es 36 Prozent. Männer (26 Prozent) sparen dagegen häufiger für den Vermögensaufbau ohne konkretes Ziel als Frauen (21 Prozent) und fast doppelt so oft für ihre Hobbys (14 Prozent der Männer gegenüber 8 Prozent der Frauen).
Finanzielle Vorsorge bleibt eine Herausforderung
Während mehr Männer (32 Prozent) als Frauen (27 Prozent) angeben, ihren künftigen Finanzbedarf im Ruhestand kalkuliert zu haben, geben deutlich mehr Frauen (43 Prozent) als Männer (37 Prozent) an, dass Preissteigerungen der letzten Jahre ihre Möglichkeiten zur Altersvorsorge verschlechtert haben.
„Die Ergebnisse stimmen bedenklich. Altersvorsorge ist für viele Frauen eine große Herausforderung – insbesondere nach den allgemeinen Preissteigerungen der letzten Jahre“, sagt Leonie Kulik, Leiterin des Strategieprogramms Lebensversicherung bei AXA Deutschland. „Leider ist es schon heute so, dass die gesetzliche Rente insbesondere für Frauen nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Ruhestand auch nur annähernd halten zu können. Mein Appell an alle Frauen lautet deshalb: Setzt euch jetzt mit einer zusätzlichen, privaten Altersvorsorge auseinander. Auch vermeintlich kleine Beträge können langfristig einen entscheidenden Beitrag zur Absicherung im Alter leisten.“