Fünf Frauen-Faktoren für die Karriere

©monkeybusinessimages/iStock
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Frauen in Führungspositionen, das ist noch immer die Ausnahme. Zumindest hierzulande. 29,2 Prozent der Top-Jobs waren laut Statistischem Bundesamt 2021 mit Frauen besetzt. Europas Spitzenreiter Lettland kommt auf 46 Prozent. Und je höher das Management-Level, desto seltener haben Frauen das Sagen. Nur acht von 160 Unternehmen der DAX-Familie haben einen weiblichen Boss.

Aber ein bisschen was tut sich doch. Immer mehr freie Posten gehen an Managerinnen. Im den allermeisten der 40 DAX-Unternehmen ist mittlerweile mindestens eine Frau in einer Top-Position. Aber es muss ja auch nicht gleich ein Vorstandsposten sein.

Eine ganze Reihe von Skills hilft beim Weg nach oben. Die kennen wir: Disziplin und harte Arbeit, Kritikfähigkeit und Lernbereitschaft, Flexibilität und Geduld. Darüber hinaus listet die Personalberatung Michael Page fünf Faktoren auf, die womöglich nicht jede sofort auf dem Schirm hat:

Networking

Ohne ein Beziehungsgeflecht geht heute gar nichts mehr. Frauen bleiben dabei aber oft unter sich und auf der gleichen Hierarchieebene. Dabei sollten sie ihre Beziehungen auch nach oben und unter Männern ausbauen. Karriere-Netzwerke wie LinkedIn helfen, aber auch Engagement in Gremien und Verbänden.

Online-Reputation

Drei von vier Managern sehen sich den Social Media-Auftritt einer Bewerberin an. Unternehmen stellen 73 Prozent ihrer Kandidat:innen über soziale Netzwerke ein. Eine starke Online-Reputation ist also heute unabdingbar. Frauen sollten ihre berufliche Expertise und ihre Motivation durch eine kreative Selbstpräsentation aktiv herausstellen. Und: Frauen müssten sich aktiver zur Wahl stellen, so die Erfahrung der Personalberater.

Eigen-PR

Frauen müssen sich selbst besser vermarkten nach dem Motto: Was ich besser kann als andere. Oder was mich in einem Unternehmen unverzichtbar macht. Wer seine Stärken kommuniziert, wird für Vorgesetzte sichtbarer. Das hat nichts mit Angeberei zu tun, sondern mit einem selbstbewussten Auftritt. Gesucht sind Mitarbeiterinnen mit beruflichem Know-how und einnehmender Persönlichkeit. Für falsche Bescheidenheit ist im Geschäftsleben kein Platz. Wer Erfolge vorzuweisen hat, soll sie auch feiern.

Kommunikation

Männer nutzen gern starke Formulierungen und geben in Gesprächen gern die Richtung an. Frauen neigen hingegen zum Konjunktiv, was zwar als höflich, aber auch als weniger selbstbewusst angesehen wird. Achte auf Deine Sprache, trainiere sie und formuliere ohne Konjunktiv. Statt ¡„Ich hätte da einen Vorschlag“ sage „Ich habe da einen Vorschlag“. Zudem kann man üben, in Gesprächen den Ton anzugeben und damit die Oberhand zu behalten. Nenne dafür am Anfang das Thema und bestimme einen Zeitrahmen. Durch einen bestimmten, aber nicht überheblichen Tonfall zeigst Du außerdem Professionalität, Selbstsicherheit und Engagement.

Führungsqualitäten

Verantwortung zu übernehmen und Führung zu zeigen heißt auch, Arbeit sinnvoll zu delegieren. Frauen neigen dazu, alles selbst machen zu wollen. Nein zu sagen und auch anspruchsvolle Aufgaben weiterzugeben bedeutet nicht, dass Du faul bist, sondern dass Du Führungskompetenz besitzt. Wichtig dabei ist, die eigenen Ziele und die Erwartungen an die Teammitglieder klar zu formulieren. So sammelst Du nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch bei Vorgesetzten Pluspunkte. (api)

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