Am 14. Juni startete die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Und wie schon die WM 2006 soll auch die Heim-EM ein Fest für alle werden. Natürlich auch für jene, die während des Turniers arbeiten müssen. Denn nur etwa jeder Vierte hat laut einer Indeed-Umfrage für die EM extra Urlaubstage genommen. Deshalb stellt sich die Frage: Wie verfolgen Arbeitnehmerinnen hierzulande die EM-Spiele?
Fast zwei Drittel wollen im Homeoffice Livestream schauen
Grundsätzlich planen mehr als 35 Prozent der Befragten und deutlich mehr Männer (44 %) als Frauen (26 %), die Spiele der EM auch während der Arbeitszeit zu verfolgen. Die meisten von ihnen, insgesamt 53 Prozent, werden dafür häufiger im Homeoffice arbeiten und dort über Livestreams (62 %), das Radio (57 %), den Fernseher (47 %) oder Social Media (45 %) mitfiebern. Auffällig oft sind das übrigens genau jene Menschen (81 %), die sich für das Turnier im eigenen Land ohnehin schon extra Urlaubstage genommen haben.
Verdrücken sich Fußballfans in Deutschland während der EM also vermehrt in den Urlaub und ins Homeoffice? „Verdrücken ist hier das falsche Wort“, sagt Frank Hensgens, Indeed Geschäftsführer DACH. „Spätestens seit der Corona-Pandemie ist das Homeoffice etabliert und für Arbeitnehmende zurecht ein wichtiger Faktor bei der Jobsuche. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass es wunderbar funktioniert. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Angestellte während der EM im Homeoffice noch effektiver arbeiten, damit sie rechtzeitig fertig werden.“
Public Viewing als Chance für Arbeitgeber
Passend dazu glaubt von all jenen, die die Spiele während der Arbeitszeit im Homeoffice verfolgen, kaum einer (7 %), dass die Arbeitsleistung durch die Fußball-EM negativ beeinflusst wird. Ganz im Gegenteil sind sogar drei Viertel (76 %) dieser Gruppe der Meinung, dass sich die Produktivität während des Turniers sogar erhöht. In der Gesamtheit sehen das jedoch nicht alle Umfrageteilnehmenden so: Hier glaubt die Mehrheit (57 %), dass die Produktivität gleich bleiben wird. Nur jeder Dritte (34 %) rechnet damit, dass sie steigt.
Allerdings biete die Heim-EM für Unternehmen auch eine ganz andere Chance, sagt Frank Hensgens: „Arbeitgeber könnten die EM nutzen, um mit ihren Angestellten zusammenzukommen. Etwa indem sie zu den Spielen ein gemeinsames Public Viewing der EM-Spiele am Arbeitsplatz anbieten, um den Teamzusammenhalt zu stärken“, sagt er. Mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten würden das begrüßen, gut jeder Vierte von ihnen sogar sehr. Aber 70 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Arbeitgeber kein Public Viewing anbietet. Noch bleibt ein bisschen Zeit, das zu ändern.
Über die Umfrage Im Rahmen dieser repräsentativen Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Appinio für Indeed von 22. bis 23. Mai 2024 insgesamt 1.000 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland befragt. Das Panel bestand aus 500 Frauen und 500 Männern. 74 Prozent der Befragten haben angegeben, festangestellt zu arbeiten. Alle anderen sind selbstständig oder freiberuflich tätig (6%), studieren (3 %), befinden sich in Ausbildung (2%), gehen noch zur Schule (2 %), sind in Rente (5%) oder antworteten mit sonstiges (1 %). Sieben Prozent sind nicht erwerbstätig.