Gaspreise für Haushalte im 1. Halbjahr leicht gesunken

Strompreise
Strompreise, ©Daniele Mezzadri/iStock

Energiepreise 2025: Leichte Entlastung bei Haushalten, gemischte Lage für Unternehmen

Die Energiepreise für private Haushalte in Deutschland zeigen im ersten Halbjahr 2025 erste Entlastungstendenzen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 12,13 Cent je Kilowattstunde Erdgas. Dies entspricht einem leichten Rückgang um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorhalbjahr. Die Preise bleiben jedoch auf einem historisch hohen Niveau: Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2021, dem Referenzzeitraum vor der Energiekrise, liegen sie um 77,6 Prozent höher.

Bei Strom verbuchten die Haushalte mit 39,92 Cent je Kilowattstunde einen spürbaren Preisrückgang von 3,1 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2024. Dennoch liegt der Strompreis um 21,4 Prozent über dem Niveau des 2. Halbjahres 2021.

Steuern und Abgaben steigen, Energiebeschaffung wird günstiger

Die Entwicklung der Endkundenpreise wird von gegenläufigen Faktoren geprägt. Während die Belastung durch Steuern, Umlagen und Abgaben für Erdgas um 5,8 Prozent und für Strom sogar um 7,2 Prozent stieg, sanken die Kosten für Energiebeschaffung und Vertrieb deutlich – um 9,2 Prozent bei Gas und 9,7 Prozent bei Strom. Diese Senkung bei der reinen Energiekomponente führte trotz höherer Abgaben zu den rückläufigen Gesamtpreisen.

Unternehmen von uneinheitlicher Preisentwicklung betroffen

Für Nicht-Haushalte, wie Unternehmen und Behörden, gestaltete sich die Preislage differenziert. Die Erdgaspreise (ohne Mehrwertsteuer) stiegen im Schnitt um 6,3 Prozent auf 6,75 Cent je Kilowattstunde. Die Entwicklung variierte dabei stark mit dem Verbrauch: Kleine und mittlere Verbraucher (1.000-10.000 Gigajoule) zahlten mit 8,59 Cent leicht weniger (-0,5 %), während Großverbraucher (>4 Mio. Gigajoule) mit 5,30 Cent eine Verteuerung um 17,5 Prozent hinnehmen mussten.

Im Stromsektor hingegen profitierten Unternehmen von sinkenden Preisen. Der Durchschnittspreis für Nicht-Haushalte lag bei 19,33 Cent je Kilowattstunde, ein Minus von 5,9 Prozent. Auch hier zeigten sich verbrauchsabhängige Unterschiede: Bei einem Jahresverbrauch von 20-500 Megawattstunden kostete die Kilowattstunde 26,36 Cent (-2,9 %), während Großverbraucher (>150.000 MWh) nur 13,38 Cent (-3,7 %) zahlten.

Die Daten verdeutlichen eine vorsichtige Entspannung auf den Energiemärkten bei gleichzeitig steigender fiskalischer Belastung, wobei die Preise für alle Verbrauchergruppen weiterhin deutlich über dem Niveau vor der Energiekrise liegen.

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