Gesetzentwurf da: Bund will Aufträge an Tariftreue koppeln

Bärbel Bas will Bundesaufträge an Tarifbindung der Firmen knüpfen. (Archivfoto)
Bärbel Bas will Bundesaufträge an Tarifbindung der Firmen knüpfen. (Archivfoto) Foto: Christoph Soeder/dpa
Nur noch rund jede und jeder zweite Beschäftigte arbeitet in Deutschland unter einem Tarifvertrag. Jetzt will die Bundessozialministerin die Tarifbindung stärken.

Berlin (dpa) – Unternehmen sollen ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig bei Aufträgen des Bundes nach Tarif bezahlen müssen. Laut einem neuen Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) sollen sie «tarifvertragliche Arbeitsbedingungen» gewähren müssen, wie es in dem Referentenentwurf für ein Tariftreuegesetz heißt. Dieser liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. 

Über ein solches Gesetz wird seit Jahrzehnten diskutiert. Auch die Ampel-Regierung hatte sich ein Tariftreuegesetz vorgenommen, aber vor allem wegen Vorbehalten bei der FDP nicht verwirklicht. In den Bundesländern gibt es entsprechende Regelungen seit Längerem.

«Anreiz für mehr Tarifbindung»

Bas sagte in Berlin: «Damit noch mehr Beschäftigte von Tarifverträgen profitieren, senden wir mit dem Bundestariftreuegesetz ein starkes Signal: Aufträge des Bundes sollen nur noch an Unternehmen vergeben werden, wenn sie tarifliche Standards gewährleisten.» Die SPD-Politikerin sprach von einem «Anreiz für mehr Tarifbindung».

Bas erinnerte an das Sondervermögen Infrastruktur. «Für die Modernisierung von Brücken, Krankenhäusern, Schulbauten werden dann viele öffentliche Aufträge vergeben.» Dabei sei nun klar: «Lohn-Dumping mit Steuergeld schieben wir einen Riegel vor.»

Regierungsbeschluss für Sommer geplant

Das Tariftreuegesetz, das Bas’ Ressort gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium unter Katherina Reiche (CDU) verantwortet, soll im 
August im Kabinett und im Laufe des Jahres im Bundestag 
verabschiedet werden, wie es hieß.

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