Grillspaß im Sommer: Es geht auch umweltfreundlich

Grillkohle aus Tropenholz sollte nicht gekauft werden.
Grillkohle aus Tropenholz sollte nicht gekauft werden. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Grillen ist für viele ein Muss an heißen Tagen. Doch Kohle zu verbrennen und Rauch zu produzieren, ist nicht gerade gut für die Umwelt. Geht es besser?

Hamburg (dpa/tmn) – Warme Temperaturen und ein klarer Himmel: Das sind perfekte Bedingungen zum Grillen. Ob im Garten oder im Park, draußen ist man dabei immer. Doch der Grillspaß kann auf Kosten der Umwelt gehen. Der Naturschutzbund Hamburg (Nabu) gibt Tipps, wie’s besser geht.

Das fängt schon beim Grill selbst an. Denn wiederverwendbare Grills sind nachhaltiger als Einweggrills, die nach jeder Verwendung weggeschmissen werden müssen. Auch beim Grillzubehör und den Essensutensilien sollte alles wiederverwendbar sein. Etwa statt einer Grillschale aus Alu eine aus Edelstahl, und statt Plastikgabeln und Papptellern das eigene Essgeschirr von Zuhause nehmen.

Feuer frei – doch womit eigentlich?

Wer den Grill mit Kohle befeuert, sollte vor allem auf deren Art und bestenfalls auf eine deutsche Herkunft achten. Denn Kohle aus Tropenholz kann in manchen Fällen ein Produkt von Raubbau sein – besonders schwer ist das zu erkennen, wenn die Holzart oder die Herkunft nicht klar erkennbar sind.

Als Orientierung können da etwa die FSC- oder die Naturland-Zertifizierung dienen, die auf nachhaltige Forstwirtschaft sowie die Einhaltung sozialer Kriterien bei der Herstellung hinweisen, so Ilka Bodmann, Sprecherin des Nabu Hamburg. Zusätzlich bedeutet eine Kennzeichnung mit der Norm DIN EN 1860-2, dass kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoff im Produkt enthalten ist.

Elektrogrills bieten eine praktische Alternative. Ganz ohne Kohle können sie, bestenfalls mit Ökostrom nahezu klimaneutral, betrieben werden. Und noch ein zusätzlicher Vorteil: Ohne das Verbrennen von Kohle entstehen weniger Schadstoffe, wie Rauch oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die krebserregend sind.

Bei der Suche nach Grillanzündern kann die Natur helfen. Statt chemischer Produkte kann man kleine Äste oder Stöckchen verwenden, rät der Nabu. Wer Karton, Wolle oder Watte zur Hand hat, kann auch diese nutzen. 

Was auf den Grill kommt, kann einen Unterschied machen

Gemüse, Halloumi, Tofu und noch mehr – auf den Grill kann vieles. Wer da etwas nachhaltiger unterwegs sein will, hat also viele Alternativen für Fleisch, dessen Herstellung vergleichsweise große Mengen an Wasser und Energie verbraucht, so Ilka Bodmann. Wer nicht ganz aufs Fleisch verzichten will, sollte beim Kauf möglichst auf Bio-Produkte aus regionaler und artgerechter Haltung setzen.

Als weitere nicht pflanzliche Alternative gibt es Fisch. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass er aus gesunden und regionalen Beständen kommt. Eine Übersicht, auf welche Kriterien dabei zu achten ist, bietet die «Guter Fisch»-Liste, die vom Nabu, den Verbraucherzentralen, dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (Geomar), der Deutschen Umwelthilfe und der Umweltschutzorganisation WWF erstellt wurde. Dort werden Fanggebiete, akzeptable Fangmethoden und weitere Informationen aufgelistet.

Wer draußen grillt, muss Rücksicht nehmen

In Parks oder auf Wiesen grillen ist eine Alternative zum Garten oder Balkon. Dabei sollte Rücksicht auf die Natur genommen werden: Also nur auf erlaubten Flächen grillen und Tiere in der Umgebung nicht durch Lärm oder den Rauch des Grills stören oder gar vertreiben.

Ist alles gegessen, geht es ans Aufräumen. Die Glutreste sollten auf keinen Fall auf die Wiese gekippt werden. Stattdessen: vollständig abkühlen lassen und dann im Restmüll entsorgen. Jeglicher sonstiger Müll sollte – natürlich – wieder mitgenommen und ordnungsgemäß entsorgt werden.

Diesen Artikel teilen
Anzeige
Foto: Nina Ruge

Neue Ausgabe!

Lehrerin, TV-Moderatorin, Longevity-Expertin: Nina Ruge hat sich in ihrer Karriere oft neu erfunden. Ihrer Lebenseinstellung ist sie jedoch stets treu geblieben: sein Bestes geben, aus Niederlagen lernen und seinem Leben Sinn und Tiefe geben. Ein Interview über gesundes Altern, rebellische Teenagerphasen und erlernte Sparsamkeit. Ab 12. August im Handel oder im Shop schon heute digital lesen.