15,2 % der Kinder und Jugendlichen – damit war gut jede siebte Person unter 18 Jahren betroffen. Das entspricht etwa 2,2 Millionen Kindern und Jugendlichen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte am 20. November mitteilte. Die Armutsgefährdungsquote von Minderjährigen lag damit leicht unter der der Gesamtbevölkerung (15,5 %). Ähnlich wie diese ist auch die Quote der Kinder und Jugendlichen zuletzt gestiegen: 2023 hatte sie bei 14,0 % gelegen.
Mit 15,2 % lag der Anteil der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 19,3 %.
Die Berechnung folgt EU-weiten Standards: Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 % des mittleren Nettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung hat. 2024 lag diese Schwelle für eine alleinlebende Person bei 1.381 Euro monatlich. Für einen Alleinerziehenden-Haushalt mit einem Kind unter 14 Jahren begann die Armutsgefährdung bei weniger als 1.795 Euro netto im Monat.
Die Unterschiede nach Bildungsgrad der Eltern sind enorm: Während bei niedrigerem Bildungsabschluss 41,8 % der Kinder armutsgefährdet waren, lag der Anteil bei mittlerer Bildung bei 15,2 % und bei höheren Abschlüssen bei 7,2 %.
Auch die Herkunft spielt eine entscheidende Rolle: Kinder mit Einwanderungsgeschichte sind mit 31,9 % etwa vier Mal so häufig betroffen wie Gleichaltrige ohne Einwanderungsgeschichte (7,7 %).
Die konkreten Auswirkungen zeigen sich in der kinderspezifischen Deprivation: 11,3 % der unter 16-Jährigen waren 2024 betroffen. So konnten 19 % in Haushalten leben, die kaputte Möbel nicht ersetzen konnten, 12 % mussten auf Urlaubsreisen verzichten, und 5 % konnten keine regelmäßigen Freizeitaktivitäten wahrnehmen.
Mit diesem Anteil von 11,3 % lag Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 13,6 %. (Quelle: Destatis/cw)
