Handelskrieg wirkt überall als Inflations-Turbo

US-Präsident Trump setzt weiter auf Zölle.
US-Präsident Trump setzt weiter auf Zölle. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Auf Anordnung Trumps sind Anfang März Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko sowie aus Kanada in Kraft getreten. Trump hatte den Schritt vor allem damit begründet, dass die beiden Nachbarländer nicht genügend gegen den Schmuggel der gefährlichen Droge Fentanyl unternähmen. Bereits Anfang Februar dieses Jahres hat das Washingtoner Peterson Institute for International Economics eine Prognose dazu veröffentlicht, wie sich die Inflation in Mexiko, Kanada und den USA verändern würde, wenn diese Zölle in Kraft treten würden.

Am Beispiel der USA würden die Preise durch einseitige Strafzölle der USA um rund 0,43 Prozentpunkte mehr steigen als ohne die Zölle. Der IMF geht für die USA von einer Inflationsrate im Jahr 2025 von rund 1,85 Prozent aus. Durch die von Trump verhängten Strafzölle gegen Mexiko und Kanada könnte die Inflationsrate im Jahr 2025 demnach bei rund 2,28 Prozent liegen. Die Inflation in Mexiko und Kanada würde hingegen deutlich stärker steigen: Im Falle Mexikos im laufenden Jahr um 2,3 Prozentpunkte ohne Vergeltungszölle und um 4,1 Prozentpunkte im Falle von Vergeltungszöllen durch Mexiko. Die Wucht der Inflationssteigerung in Kanada würde zwischen der in Mexiko und den USA liegen, wie die Statista-Grafik veranschaulicht. Sollten die verhängten Zölle zu entsprechenden Vergeltungszöllen durch die betroffenen Länder führen, würden die Preissteigerungen noch deutlich höher ausfallen.

Im Falle Kanadas hatte sich die Lage zuletzt verschärft: Trump hatte angekündigt, er werde am 2. April Zölle verhängen, welche “die Automobilproduktion in Kanada dauerhaft zum Erliegen bringen” würden. Zugleich kündigte der Rechtspopulist an, von Mittwoch an nicht nur 25 Prozent Zölle auf Einfuhren von Aluminium und Stahl aus Kanada zu erheben, sondern 50 Prozent. Die 50 Prozent wurden nach nur wenigen Stunden wieder zurückgenommen. Zuvor hatte die kanadische Provinz Ontario die von ihr verhängte Erhöhung von Stromtarifen für drei US-Bundesstaaten wieder ausgesetzt.

Im Falle Mexikos hingegen hat eine temporäre Entspannung der Lage an eingesetzt: US-Präsident Donald Trump hat eine zeitweise Aussetzung der Zölle für den Großteil der Importe aus Mexiko bekanntgegeben. Die Zölle in Höhe von 25 Prozent würden für vier Wochen (bis zum 2. April 2025) gestoppt, hieß es aus dem Weißen Haus. (Quelle: Statista/cw)

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