Haushaltsbuch führen, Finanzen ordnen und Geld sparen 

Wer weiß, wie viel Geld jeden Monat für Essen, Wohnen und Co. draufgeht? Haushaltsbücher bringen den Überblick. 

Von Ines Baur

Ein Hauptgrund für die private Überschuldung ist oft die unwirtschaftliche Haushaltsführung. Wer jeden Tag „nur ein bisschen“ über den Verhältnissen lebt, kann in die Schuldenfalle schlingern, ohne es groß zu bemerken. Es ist nun mal so: Jeden Tag zehn Euro zu viel ausgeben, das läppert sich.  

So spießig sich Haushaltsbuch anhört, so sehr kann es eine Übersicht über das Budget verschaffen. Und es kann uns dazu bringen, uns bei der einen oder anderen Ausgabe selbst auf die Fingerchen zu klopfen.  

Haushaltsbuch führen – wie gehe ich es an?  

Erste Regel: Es wird jede Ausgabe und Einnahme notiert. Zweite Regel: Ohne Wenn und Aber. Wo wird notiert? Wo man möchte und wie es am praktikabelsten ist. Notizbuch, Filofax, Excel-Liste am PC oder via Smartphone-App. Haushaltskasse führen, funktioniert digital oder analog. Hauptsache konsequent.  

Wer analog starten möchte, kann einen Vordruck aus dem Netz (beispielsweise meine-schulden.de) laden oder sich an den Kategorien orientieren. Die Einordnungen der Haushaltskasse können grob unterteilt sein, etwa in Freizeit, Wocheneinkauf, Auto. Es geht natürlich detaillierter: Kosmetika, Getränke, Lebensmittel, Sport, Theater/Kino, Ausgehen, Kleidung und so weiter.   

Haushaltsbuch als App  

Für flotte Tipperinnen gibt es Budget-Apps, die es sehr einfach machen, das Haushaltsbuch zu führen und vor allem überall und sofort möglich. Das macht die Gefahr eine Ausgabe zu vergessen geringer, da zeitnah notiert werden kann. Erwähnenswert ist – neben vielen anderen – die App der Stiftung „Deutschland im Plus.“ Vorteil ist hier, abgesehen von der einfachen Handhabung, dass sämtliche Daten nur auf dem eigenen Smartphone gespeichert sind. 

Das Haushaltsbuch als App, ein digitales Haushaltsbuch oder Haushaltskasse im Notizbuch: Jede sollte die Methode wählen, die am besten passt. Und vielleicht sogar ein wenig Spaß macht.  

Haushaltsbuch – wie es beim Geld sparen hilft 

Jede Frau, die schon mal ein Haushaltsbuch geführt hat, wird es bestätigen: Bereits das Aufschreiben aller Alltags-Ausgaben hilft beim Geld sparen. Wer schwarz auf weiß vor Augen hat, wohin das Geld tatsächlich geht, denkt beim nächsten Einkauf anders. Vorteil: Die Kategorien zeigen, wie viel Geld wohin geht und an welcher Sparschraube sich drehen lässt. Die Zeiten, in denen man sich gefragt hat, warum am Ende des Monats noch so viel Geld über ist, dürften vorbei sein.  

Wie lange soll das Haushaltsbuch geführt werden? 

Gut wäre es, ein Haushaltsbuch immer zu führen. Darauf haben nicht viele Lust. Wer so gar keinen Spaß an der Sache hat, sollte aber auf alle Fälle drei bis sechs Monate durchhalten. Über einen längeren Zeitraum lernt man am besten eigene Geldausgabe-Gewohnheiten kennen.  

Anfangs aufwendig, später kann es richtig Spaß machen  

Der Start in die Budgetübersicht der eigenen Haushaltskasse dürfte mühsam sein. Immerhin muss man sämtliche fixen Einnahmen und Ausgaben zusammenzusuchen und anhand der Angaben das Budget auszumachen. Vergessen wir bitte neben all den monatlichen Ausgaben (wie Miete) diejenigen Beiträge nicht, die nur einmal im Jahr fällig werden (Versicherungen). Bei den Einnahmen neben Gehaltseingängen auch an Kindergeld, Unterhaltszahlungen oder Dividenden denken. Wer die Beträge hat, berechnet die Differenz. Das ergibt das Budget, das für alle anderen Ausgaben zur Verfügung steht. 

Tipp: Sinnvoll ist es, bei der Bestandsaufnahme zu prüfen, welche festen Ausgaben genau genommen obsolet sind, wie beispielsweise das dritte Streaming-Abo.