Europäische Länder müssen bis 2100 jährlich bis zu drei Milliarden Euro in den Küstenschutz investieren, um größere Schäden durch klimabedingte Überschwemmungen zu verhindern. Das ist das Ergebnis einer Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (EUJRC). Je nachdem, wie stark die globale Wirtschaft in den nächsten 80 Jahren Kohlenstoffdioxid emittiert, werden die Eisdecken verschieden stark abschmelzen und der Meeresspiegel infolgedessen um möglicherweise bis zu über einem Meter ansteigen.
Wie die Statista-Grafik auf Basis der Daten zeigt, wäre Großbritannien aufgrund seiner geographischen Lage am stärksten von Hochwasserschäden betroffen. Für den Schutz der über 12.000 Kilometer langen Küste müsse das Vereinigte Königreich bei niedrigem CO2-Ausstoß (RCP4.5) etwa 523 Millionen, bei hohen Emissionen (RCP8.5) rund 719 Millionen Euro für ausreichende Küstenschutzmaßnahmen zahlen. Auch für Frankreich und Italien entstehen selbst bei geringen Emissionswerten schon Kosten von 180 bis 270 Millionen Euro. Für den Schutz von Nord- und Ostseeküste wird Deutschland bis 2100 etwa 125 bis 230 Millionen Euro jährlich in die Hand nehmen müssen. Anders als die restlichen Länder in Europa sind die Niederlande bereits jetzt gut gegen Hochwasserereignisse geschützt. In ihrem Fall rechnen die Analyst:innen mit sinkenden Grenzkosten bei erhöhten CO2-Emissionen. Laut ihren Prognosen wären die Niederlande beim RCP8.5-Szenario weniger stark von Sturmfluten betroffen
Gegenwärtig belaufen sich die Hochwasserschäden (basierend auf den Werten von 2015) an den Küsten Europas auf jährliche 1,4 Milliarden Euro. Jedes Jahr werden ungefähr 100.000 Bürger:innen von Überschwemmungen an den Küsten betroffen sein. Einfachstes Mittel zur Vorbeugung von Überschwemmungen ist eine Erhöhung der Deiche. Diese müssten je nach klimatischer Veränderung und Standort zwischen 30 und 300 Zentimeter vergrößert werden. (Quelle: Statista/cw)