Hommage an Coco Chanels große Konkurrentin Elsa Schiaparelli

Ein Model trägt eine Kreation von Schiaparelli. (Archivbild)
Ein Model trägt eine Kreation von Schiaparelli. (Archivbild) Foto: Michel Euler/AP/dpa
Extravagant, mutig, vergessen: Eine neue Biografie erinnert an Modeschöpferin Elsa Schiaparelli. Michaela Karl erzählt vom Leben der Chanel-Rivalin, ihrem Stilwillen und ihrem bleibenden Einfluss.

München (dpa) – Popstar Lady Gaga beeindruckte bei der Amtseinführung von Joe Biden mit einer wunderbaren Schiaparelli-Kreation, ebenso die Schauspielerin Sandra Hüller bei der Oscar-Verleihung 2024. Schiaparelli-Mode wirkt chic, unkonventionell und extravagant. 

Dennoch ist die Schöpferin dieser außergewöhnlichen Mode, Elsa Schiaparelli (1890-1973), einer breiteren Öffentlichkeit kaum mehr bekannt. Ganz im Gegensatz zu ihrer großen Konkurrentin Coco Chanel (1883-1971), deren Name selbst Modemuffeln ein Begriff ist. 

Mode für die unabhängige Frau

Insofern füllt Michaela Karl mit ihrer lesenswerten Biografie über die kreative Italienerin eine Lücke. Der Titel ihres Buchs «Kluge Frauen bezahlen ihre Kleider selbst» greift ein Zitat Schiaparellis auf, das ihre Philosophie widerspiegelt: Sie schuf Mode für die selbstbewusste, moderne, unabhängige Frau. 

War Chanels Mode von Understatement und Pragmatismus gekennzeichnet, so waren Schiaparellis Entwürfe immer auffallend, effektvoll, ja fast schon schrill. Die Konkurrenz zu Chanel bestimmte fast Schiaparellis gesamte Karriere, am Ende ging die Französin als Siegerin daraus hervor. Allerdings war es Schiaparelli, die erstmals Jumpsuits, Boleros, Keilabsätze, Reißverschlüsse und Schultertaschen auf dem Laufsteg zeigte, sie sind ihr Vermächtnis. 

Karls Biografie bleibt erfreulicherweise nicht an der Oberfläche und in der glitzernden Modewelt gefangen, sondern ordnet sorgfältig Schiaparellis Leben in die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge ihrer Zeit ein.

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