LONDON (dpa-AFX) -Die US-Bank JPMorgan sieht den Rüstungskonzern Rheinmetall DE0007030009
als einen Kandidaten für den Aufstieg in den Stoxx Europe 50 EU0009658160
im September. Die Papiere dürften nach Einschätzung von Analyst Pankaj Gupta neben denen der spanischen Bank BBVA ES0113211835
in den währungsgemischten europäischen Index aufgenommen werden.
Herausgenommen werden nach der regulären jährlichen Index-Überprüfung durch die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. laut Gupta dafür voraussichtlich der Autobauer Mercedes DE0007100000
und der Chemiekonzern BASF DE000BASF111
, wie er in einer am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Studie schrieb.
Etwaige Änderungen wird Stoxx Ltd. zum US-Handelsschluss am Montag, 1. September, bekannt geben. In Kraft treten sie am Montag, 22. September.
Schon im Juni hatte Rheinmetall den Luxusgüterhersteller Kering FR0000121485
im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
ersetzt. Jetzt also dürfte die Aufnahme in den Stoxx 50 folgen.
Seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine 2022 profitiert Rheinmetall von steigenden Rüstungsausgaben westlicher Länder. Angesichts geplanter weiterer Milliardeninvestitionen von Ländern wie Deutschland setzen Anleger auf weiter gute Geschäfte. Allein im bisherigen Jahresverlauf ist die Rheinmetall-Aktie um rund 155 Prozent gestiegen. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat sich der Börsenwert auf etwas mehr als 72 Milliarden Euro rund versechzehnfacht.
Im EuroStoxx rechnet der JPMorgan-Experte zudem unverändert mit der Aufnahme von Siemens Energy DE000ENER6Y0
und der Deutschen Bank DE0005140008
. Seinen Berechnungen zufolge dürfte auch der deutsche Energieversorger Eon DE000ENAG999
oder der französische Energieversorger Engie FR0010208488
in den Index kommen.
Ausscheiden müssen ihm zufolge dafür wohl der Autobauer Stellantis NL00150001Q9
, der Netzwerkausrüster Nokia FI0009000681
und der Spirituosenhersteller Pernod Ricard FR0000120693
.
Dagegen dürfte VW DE0007664039
den Verbleib im EuroStoxx geschafft haben, erwartet er. Das Wolfsburger Unternehmen hat sich, gemessen am Börsenwert nach Streubesitz, wieder auf Platz 59 hochgearbeitet und ist damit zurück unter den 60 größten Unternehmen auf der Auswahlliste, für die sich vorab alle potenziellen Aufnahmekandidaten qualifizieren müssen.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (etwa physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.