Industrieproduktion der größten EU-Länder schwächelt

Das verarbeitende Gewerbe verzeichnet rückläufige Beschäftigtenzahlen. (Symbolbild)
Industrieproduktion (Symbolbild) Foto: Felix Kästle/dpa

Die Industrieproduktion ist zu Beginn der COVID-Pandemie in allen Ländern eingebrochen. Die Erholungsverläufe waren jedoch deutlich unterschiedlich, wie die Statista-Infografik mit Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigt. So stieg die Produktion in China sprunghaft an und auch in den kleineren EU-Ländern und den ASEAN-5 (Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand) wuchs sie. Die größten EU-Länder und Japan haben hingegen Schwierigkeiten, das Niveau von vor der Pandemie zu erreichen. Die Industrieproduktion in den USA hat sich einigermaßen erholt und schnitt dort besser ab als in anderen Industrieländern.

Im Falle Deutschlands begann der Abwärtstrend der Industrieproduktion schon vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2018. Die Linie des entsprechenden Indikators zeigt seit dem Jahr 2018 eine fallende Tendenz. Zuvor konnte die Industrie seit dem Ende der letzten Wirtschaftskrise beinahe kontinuierlich wachsen. Ein wichtiger Grund für diesen Negativtrend ist laut Ansicht des Ökonomen Hans-Werner Sinn eine Schwäche des Herzstücks der deutschen Industrie, der Automobilproduktion. Sie sei durch den Dieselskandal und politische Entscheidungen des Europaparlaments zum Ende des Verbrennermotors starken Belastungen ausgesetzt. Zudem schwächele der Absatz der deutschen Autobauer im wichtigen Markt China. Die von US-Präsident Donald Trump Anfang April verkündeten Handelszölle in zweistelliger Höhe auf US-Importe könnten den Abwärtstrend weiter befeuern. (Quelle: Statista/cw)

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