Investierst du in Rüstung?

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Liebe Leserin, lieber Leser,

im Mai vor drei Jahren war ich auf einer Investmentkonferenz am Tegernsee. Ich erinnere mich lebhaft daran, mit welcher Überzeugung die Manager unterschiedlicher Fonds den Teilnehmenden erklärten, dass sie ihren Statuten treu blieben. Meint: Bei ihren als nachhaltig gelabelten Fonds seien Unternehmen, die Rüstung produzierten, weiterhin tabu. Noch lebhafter aber blieb mir ein Teilnehmer in Erinnerung, der sich genau deshalb wahnsinnig echauffierte. Freiheit, so sein Argument, sei unser höchstes Gut. Warum die Unternehmen, die das Werkzeug zur Verteidigung der Freiheit lieferten, schlechtere Finanzierungskonditionen akzeptieren müssten, erschloss sich dem Investor nicht.

Die Konferenz fand gerade einmal zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs statt. Damals hatten viele noch mit einem schnellen Ende gerechnet. Heute, drei Jahre später, hat sich der Blick auf Rüstung bei vielen dramatisch verändert. Galten Aktien von Unternehmen wie Rheinmetall vor allem bei vielen Frauen als No-Go, wurden sie nun für viele zum Must-Have. Nicht nur als Renditebringer – die Aktien von Rheinmetall haben sich seit Kriegsbeginn mehr aIs verzehnfacht und die Auftragsbücher sind voll. Sondern auch als Hoffnungsträger im Hinblick auf die Verteidigung der Freiheit. Die Realität des Krieges mit vielen Toten, zerstörten Städten und ein Leben in Angst hat viele zum Umdenken bewegt.

Aber erst der Auftritt des US-Vizes Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz und dann der Eklat im Oval Office, als der US-Präsident Donald Trump und sein Vize den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wie einen Schuljungen abgewatscht haben, hat vielen Europäern die Augen geöffnet. Die designierte neue Bundesregierung will die Schuldenbremse für Rüstungsausgaben über einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aussetzen und reichlich Geld in Verteidigung investieren. Sogar Alt-Grüne wie der frühere Außenminister Joschka Fischer bekennen sich zu Aufrüstung und Atomschirm. Vor Jahren noch undenkbar. Aber was, wenn Putin mit dem Segen der USA, die sich nicht an Artikel 5 des Nato-Vertrags gebunden fühlen, einfach durchmarschiert? Investments in Rheinmetall und Co.: Man könnte meinen, da erwische man zwei Fliegen mit einer Klappe.

Und wie geht es Dir damit: Bist Du bereit, in Rüstung zu investieren? Oder gar längst investiert? Nimm gerne an unserer Umfrage teil oder schreibe uns einen Kommentar!

Ich wünsche ein entspanntes Wochenende!

Herzliche Grüße

Birgit Wetjen

Chefredakteurin Courage

PS: Die Consorsbank hat die Depots von 1, 7 Millionen Kunden ausgewertet. Ergebnis: Frauen investieren insgesamt nachhaltiger als Männer. Aber – und das hat mich überrascht – Frauen haben 2022 stärker in Rüstungsaktien investiert. Bei den Einzelaktien der Frauen belegte die Rheinmetall Platz 2 hinter Tesla; bei den Männern rangierte der Konzern nur auf Platz 9!

Investierst du in Rüstung?
  • Ja, allerdings mit Bauchschmerzen. Ich möchte nicht auf die Rendite verzichten. 67%, 2 Stimmen
    2 Stimmen 67%
    2 Stimmen - 67% aller Stimmen
  • Nein. Ich möchte mit Rüstung kein Geld verdienen. 33%, 1 Stimme
    1 Stimme 33%
    1 Stimme - 33% aller Stimmen
  • Natürlich! Wir brauchen Rüstung für die Verteidigung. Rüstungsaktien haben sich zudem seit Kriegsbeginn sehr gut entwickelt. 0%, 0 Stimmen
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Abstimmungen insgesamt: 3
14. März 2025
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