Investitionen in grüne Energie: China bleibt unerreicht

Blick auf einen Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff.
Blick auf einen Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien haben 2024 ein neues Rekordniveau erreicht. Insgesamt flossen laut REN21 Global Status Report 2025 über 727 Milliarden US-Dollar in grüne Technologien – doch die Verteilung ist alles andere als gleichmäßig. Ein Land dominiert das Feld schon seit einiger Zeit – mit großem Abstand.

Mit rund 290 Milliarden US-Dollar bleibt China auch 2024 unangefochtener Spitzenreiter. Das entspricht etwa 40 Prozent der weltweiten Gesamtinvestitionen. Auf Platz zwei stehen die EU-Staaten gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich (114 Mrd. US-Dollar), gefolgt von den USA mit 97 Milliarden US-Dollar.

Während China seine Führungsrolle weiter ausbaut, zeigt sich in Europa ein gemischtes Bild: Die EU konnte ihre Investitionen im Vergleich zu 2022 nicht halten (damals 142 Mrd. USD), während Länder außerhalb der EU und in Afrika deutlich aufholten, aber im Vergleich deutlich zurückbleiben.

Die Investitionen in Lieferketten für erneuerbare Energien und unterstützende Technologien gingen 2024 leicht zurück – von 145 auf 140 Milliarden US-Dollar. Besonders betroffen ist der Solarbereich: Die weltweite Produktionskapazität für Photovoltaik-Module wird bis Ende 2024 voraussichtlich 1.100 Gigawatt überschreiten – mehr als doppelt so viel wie die aktuelle Nachfrage.

Die Folge: Modulpreise haben sich seit Anfang 2023 mehr als halbiert, viele Hersteller schreiben rote Zahlen. Rund 300 GW an geplanter Produktionkapazität von polykristallinem Silizium für Solaranlagen und 200 GW an Wafer-Kapazitäten wurden gestrichen – ein Investitionsverlust von geschätzten 25 Milliarden US-Dollar.

Ein weiteres zentrales Problem sind die Finanzierungskosten für große Solar- und Windprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Gründe sind politische Instabilität, Währungsrisiken und schwach entwickelte Finanzmärkte. Diese Faktoren machen Projekte wirtschaftlich weniger attraktiv – obwohl das technische Potenzial oft groß ist. (Quelle: Statista/cw)

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