Israel greift Hisbollah-Anführer in Beirut an

Dichter Rauch steigt aus Vorort von Beirut auf. (Archivbild)
Dichter Rauch steigt aus Vorort von Beirut auf. (Archivbild) Foto: Marwan Naamani/dpa
Trotz Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es erneut zu einem gezielten Angriff in Beirut. Ziel soll ein ranghohes Mitglied der libanesischen Miliz gewesen sein.

Tel Aviv/Beirut (dpa) – Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein ranghohes Hisbollah-Mitglied in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. In einer Mitteilung des Militärs war die Rede von einem «gezielten Schlag gegen einen führenden Hisbollah-Terroristen in Beirut». Nach Angaben des Hisbollah-nahen libanesischen Fernsehsenders Al-Majadin wurden bei dem Angriff auf eine Wohnung mindestens ein Mensch getötet und drei weitere verletzt. 

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, bei dem Angriff im südlichen Beiruter Vorort Haret Hreik sei auch erheblicher Schaden an benachbarten Gebäuden und Autos auf der Straße entstanden. 

Israelische Medien berichteten, Ziel des Angriffs sei der Hisbollah-Führer Haitham Ali Tabatabai gewesen. Es handele sich um die «Nummer zwei» innerhalb der Hisbollah-Miliz. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die USA hatten 2018 eine Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt. 

Israel und die vom Iran unterstützte Miliz hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Dennoch greift das israelische Militär immer wieder Ziele im Libanon an. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor.

Im September vergangenen Jahres hatte die israelische Luftwaffe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Der Angriff ereignete sich ebenfalls in dem Beiruter Vorort Haret Hreik. 

Im Januar 2024 kam der zweithöchste Anführer der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Ausland, Saleh al-Aruri, bei einer Explosion in Beirut ums Leben. Die Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas.

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