Israelische Armee birgt Leiche von thailändischer Geisel

Die tote Geisel wurde im Süden des Gazastreifens gefunden.
Die tote Geisel wurde im Süden des Gazastreifens gefunden. Foto: Leo Correa/AP/dpa
Noch immer befinden sich Geiseln im Gazastreifen. Israels Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer thailändischen Geisel geborgen und nach Israel überführt.

Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Militär die Leiche einer thailändischen Geisel geborgen worden. Die sterblichen Überreste von Nattapong Pinta seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden, teilte die Armee bei Telegram mit.

Pinta war nach Angaben der Armee am 7. Oktober 2023 lebend aus dem Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen in den Küstenstreifen verschleppt worden. Er sei jedoch während seiner Geiselhaft von Mitgliedern der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden getötet worden, hieß es weiter.

Die Bergung sei dank «genauer Geheimdienstinformationen» möglich gewesen. Die Familie sei nach einer forensischen Identifikation informiert worden, so die Armee. Das Forum der Geiselfamilien teilte mit: «Wir stehen heute an der Seite von Nattapongs Familie und nehmen Anteil an ihrem Kummer. Obwohl der Schmerz unermesslich ist, wird seine Familie nach 20 schrecklichen und quälenden Monaten verheerender Ungewissheit endlich Gewissheit haben.»

Bis zuletzt war unklar, ob Pinta noch lebte

Pinta arbeitete bis zu dem verheerenden Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 als Erntehelfer in dem Kibbuz Nir Oz. Israelischen Medienberichten zufolge befindet sich seine Familie derzeit in Thailand. Unter allen Geiseln der Hamas und weiterer Terrororganisationen im Gazastreifen stellten Thailänder die größte Gruppe nach Menschen mit israelischer Staatsangehörigkeit. Bis zuletzt war nicht klar, ob Pinta noch lebte.

Noch immer befinden sich viele Geiseln im Gazastreifen. Das Forum der Geiselfamilien rief die israelische Regierung dazu auf, «alles Notwendige zu tun, um eine Einigung zu erzielen, die alle 55 verbleibenden Geiseln zurückbringt». Jede Familie der noch immer Festgehaltenen habe «Gewissheit verdient, um ihren persönlichen Heilungsprozess zu beginnen», hieß es vom Forum weiter.

Erst vor zwei Tagen barg das Militär die Leichen von zwei US-israelischen Geiseln aus dem Küstengebiet. Bei ihnen handelte es sich um Gadi Chagai und Judy Weinstein Chagai ebenfalls aus dem Kibbuz Nir Oz. Ihre sterblichen Überreste wurden im Bereich von Chan Junis im Süden Gazas geborgen.  (dpa/wr) 

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