Liebe Lounge-Ladies,
was machen drei Deutsche, die sich treffen? Sie gründen einen Verein! Nun soll es also Kiffer-Clubs geben – klingt ja besser als Verein. Haben wir denn keine anderen Probleme?
Klar doch, aber die Legalisierung von Cannabis ist so ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Wird Zeit – sagen die einen. Schließlich kann jeder und jede über 18 unbegrenzt Alkohol und Zigaretten kaufen und konsumieren. Und das, obwohl der Konsum dieser „Drogen“ süchtig machen kann und erwiesenermaßen sehr ungesund ist. Kiffer dagegen bewegen sich bis dato am Rande der Legalität. Ein Joint zur Entspannung am Abend? Wer das dem Feierabendbier vorzieht, ist kriminell. Er oder sie muss sich ins Drogenmilieu begeben und irgendeinem „Dealer“ vertrauen.
Ich gebe zu, dass ich nach drei gruseligen Probe-Joints in meiner Jugend die Finger von Cannabis gelassen habe. Meine Meinung hat sich seitdem nicht geändert: Kiffen ist einfach nichts für mich! Aber ich kenne viele, die dann und wann einen Joint genießen, ohne „Drogies“ zu sein.
Weniger gepanschte Stoffe, kontrollierter Anbau und eine kontrollierte und limitierte Abgabe über Cannabis-Clubs: Die Ampelkoalition will mit ihrem Konzept der „kontrollierten Legalisierung“, wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach es nennt, den Schwarzmarkt trocken legen, die Strafverfolgungsbehörden entlasten und gleichzeitig Kinder und Jugendliche durch Aufklärung schützen.
Ob das gelingt? „Damit hat die Kifferideologie der Ampelkoalition über den gesunden Menschenverstand gesiegt“, polemisiert der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). „Medizinisch nicht verantwortbar“, urteilt Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär. Und der Deutsche Richterbund beklagt, es werde keine Entlastung bringen, sondern im Gegenteil: mehr Kontrollaufwand und mehr Gerichtsverfahren. Bei all dem Kontra: Die Deutschen ticken anders. Zu meiner Überraschung ist jeder bzw. jede zweite Wahlberechtigte „eher“ oder „voll und ganz“ dafür, Cannabis zu legalisieren, so das Ergebnis einer Erhebung des Marktforschungsinstituts YouGov. Dagegen lehnen vier von zehn der Befragten die Legalisierung „voll und ganz“ oder „eher“ ab.
Und Ihr? Gerne würde ich Eure Meinung wissen. Macht mit bei unserer Umfrage! Ich freue mich auf den Austausch mit Euch!
Eure Birgit Wetjen, Chefredakteurin Courage
- ein Schritt in die falsche Richtung – lieber sollten Zigaretten und Alkohol stärker reglementiert werden 34%, 35 Stimmen35 Stimmen 34%35 Stimmen - 34% aller Stimmen
- ein Schritt in die richtige Richtung, aber im Vergleich zu Alkohol oder Zigaretten viel zu bürokratisch 24%, 24 Stimmen24 Stimmen 24%24 Stimmen - 24% aller Stimmen
- längst überfällig 17%, 17 Stimmen17 Stimmen 17%17 Stimmen - 17% aller Stimmen
- unverantwortlich, da gefährlich 17%, 17 Stimmen17 Stimmen 17%17 Stimmen - 17% aller Stimmen
- Ich habe keine Meinung 9%, 9 Stimmen9 Stimmen 9%9 Stimmen - 9% aller Stimmen