Wo einst König Ludwig II. auf das glitzernde Wasser des Starnberger Sees blickte, trafen sich am vergangenen Wochenende Frauen aus Wirtschaft, Medien und Kultur zum Ladies Art Weekend. Sie nutzten die Gelegenheit, Kunst zu genießen, Gedanken auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen – abseits der großen Metropolen, inmitten von Kultur und Landschaft.
Kunst als verbindendes Element
Initiatorin Dr. Sonja Lechner, Kunsthistorikerin und Gründerin von Kunstkonnex Artconsulting, hatte das Format ursprünglich vor über zehn Jahren als Ladies Art Lunch ins Leben gerufen, um Frauen in Führungspositionen in einem musealen Umfeld zusammenzubringen. Auf Basis der Lunch-Events entstand die Idee eines Wochenendes, um mehr Zeit für Austausch und neue Kontakte zu ermöglichen.
„Viele dieser Frauen sind international tätig und kennen die großen Häuser der Welt. Doch auch abseits der Städte gibt es Museen, die kulturell wie architektonisch beeindrucken“, erklärte Lechner. Nach Stationen in Bregenz und Regensburg fand das diesjährige Ladies Art Weekend nun am Starnberger See statt – an einem Ort, der schon Bayerns Märchenkönig inspiriert hatte.
Im Museum Starnberger See – Geschichte mit Aussicht
Der Auftakt führte die 24 Teilnehmerinnen in das Museum Starnberger See, dessen Sammlung Kunst, Geschichte und Natur vereint. Die Kulturinstitution wurde 1914 aus bürgerschaftlichem Engagement auf dem Gelände eines historischen Anwesens und dem Siedlungsursprung der Stadt Starnberg gegründet. Heute umfasst das Museum ein Ensemble von Gebäuden und Außenflächen, pflegt eine historisch gewachsene Sammlung und wirft in Wechselausstellungen einen regionalen Blick auf ein überregionales bis internationales Themenfeld.
Drei besondere Sammlungsobjekte sind Alleinstellungsmerkmale des Museums: das letzte erhaltene Boot aus der Prunkflotte der bayerischen Herzöge und Könige, eine herausragende Figur des bedeutendsten bayerischen Rokoko-Bildhauers Ignaz Günther und das historische Lochmannhaus, das seit 1520 in situ nachweisbar ist und nun als Teil des Museums fungiert.
Museumsdirektor Benjamin Tillg führte die Teilnehmerinnen persönlich durch die Ausstellung. Besonders beeindruckte die Holzskulptur von Ignaz Günther, die – vor himmelblauem Hintergrund – an die Blütezeit bayerischer Kunst erinnerte.
Begegnung am Wasser
Nach dem Museumsbesuch verlagerten die Teilnehmerinnen den Austausch in die La Villa, ein historisches Anwesen aus dem 19. Jahrhundert direkt am Seeufer. Wo einst die bayerische Gesellschaft flanierte, nutzten die Frauen den Abend für Gespräche über Perspektiven, Ideen und neue berufliche Ansätze.
Beim Dinner in der Orangerie stellte Lechner jede Teilnehmerin persönlich vor – ein Format, das Nähe schuf und Unterschiede verband. Ergänzt wurde der Abend durch ein Skincare-Atelier der Marke La Mer, das Einblicke in die Wissenschaft hinter luxuriöser Hautpflege bot.
Katja Lindo Roever, Geschäftsführerin der La Villa, zeigte sich begeistert: „Netzwerken ist wichtig für Wirtschaft, Gesellschaft und persönliches Wachstum, weshalb ich mich sehr freue, dass diese wunderbare Gruppe vor Ort mit uns ist.”
Ein Netzwerk, das wächst
Das Wochenende endete mit einem gemeinsamen Frühstück. Unterstützt wurde das Event von Partnern wie Hiscox und La Mer. Für Sonja Lechner war das Ladies Art Weekend mehr als ein gesellschaftliches Ereignis. Es zeigte ein lebendiges Netzwerk, das jedes Jahr weiterwächst – getragen von Offenheit, Kultur und der Freude an neuen Blickwinkeln.
Fest steht: Wenn Ludwig II. heute noch am See weilen würde, hätte er sicher seine Freude an dem lebendigen Treiben des Wochenendes gehabt.
Tipp: Wer den Charme der La Villa selbst erleben möchte, kann dies beim traditionellen Weihnachtsmarkt tun, der dort am 29. und 30. November 2025 von 12:00 bis 20:00 Uhr stattfindet. Außerdem ist das Museum Starnberger See mittwochs bis freitags von 14:00 bis 18:00 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Alle Fotos: ©Stefan Heigl







