Konsumklima steigt den vierten Monat in Folge

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Seit Beginn der Corona-Pandemie befindet sich der Konsumklimaindex der GfK, der monatlich anhand einer von der EU-Kommission beauftragten Umfrage durch das Marktforschungsinstitut NIM aktualisiert wird, auf dem Sinkflug, die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben dem Konsumverhalten einen weiteren Dämpfer versetzt. Laut aktueller Ergebnisse hellt das Konsumklima allerdings wieder auf und liegt für Juni bei -20,9 Punkten, dem besten Wert seit Mai 2022. Von den prä-pandemischen Werten ist der Index allerdings noch weit entfernt.

Laut Statista-Grafik lag der Index im März 2020 bei 8,1 Punkten, seit über zehn Jahren pendelt der Wert zwischen 8 und 11 Indexpunkten. Seinen bisherigen Tiefpunkt hatte der Gesamtindex mit -42,8 Punkten im Oktober 2022, voraussichtlich begünstigt durch die anstehenden Wintermonate und die hohen Energiepreise. Die einzigen beiden Monate mit positiven Werten in den vergangenen vier Jahren waren der Oktober (0,4) und November (1,0) 2021.

Den Anstieg führen die Expert:innen von GfK und NIM größtenteils auf den deutlichen Rückgang um etwa zehn Punkte beim Teilindex zur Sparneigung zurück. Die Anschaffungsneigung bleibt gegenüber des Vormonats relativ konstant mit einem Zugewinn von 0,3 Punkten, während sich die Konjunkturerwartung um 0,7 Punkte und die Einkommenserwartung um 1,8 Punkte verbessert.

Trotz des Aufwärtstrends warnt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM, vor allzu optimistischer Aufbruchsstimmung. “Nach wie vor fehlen klare Zukunftsperspektiven im Land, was zu geringer Planungssicherheit bei Anschaffungen führt”, erklärt Bürkl in einer Pressemitteilung der GfK. “Nur wenn für die Menschen diese Sicherheit zurückkehrt, werden sie auch bereit sein, ihre steigende Kaufkraft wieder in größere Anschaffungen zu investieren.”

Der Konsumklimaindex befragt monatlich rund 2.000 Deutsche ab 14 Jahren nach ihren Erwartungen hinsichtlich Einkommen, Sparen und Anschaffungen in den kommenden zwölf Monaten. Der letzte große Einbruch erfolgte im April 2003 und stand voraussichtlich im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg im Irak. Zu diesem Zeitpunkt rutschte der Index auf -3,5 Punkte ab. Nach dem Sturz Saddam Husseins und dem Ende des Krieges besserte sich das Konsumklima deutlich und stand ein halbes Jahr später wieder bei 3,8 Punkten. (Quelle: Statista/cw)

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