Kukies: USA haben Interesse an Einigung im Zollkonflikt

US-Präsident Donald Trump. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Der geschäftsführende deutsche Finanzminister Jörg Kukies sieht gute Chancen auf eine Einigung im internationalen Handelskonflikt. US-Vertreter hätten bei Gesprächen im Kreis der G7 und der G20 klargemacht, dass es ein großes Interesse an einer Einigung gebe, sagte der SPD-Politiker am Rande der Tagung des Internationalen Währungsfonds in Washington.

“Der Komplexitätsgrad des Ganzen ist ja nicht so, dass es nicht möglich ist, innerhalb von 90 Tagen eine Einigung zu finden”, betonte Kukies. “Deshalb sollte das schon möglich sein.” US-Präsident Donald Trump hatte einen Großteil seiner angekündigten Sonderzölle Anfang April für einen Zeitraum von 90 Tagen eingefroren.

“Umlenkungsmanöver” chinesischer Waren befürchtet

Er habe nach den Gesprächen in Washington nun ein besseres Gefühl in der Sache, sagte Kukies. Der amerikanische Finanzminister Scott Bessent habe sich absolut konstruktiv gezeigt. Zugleich sende die Privatwirtschaft auf in den USA Signale, dass die Unsicherheit lähme und Investitionsentscheidungen verzögere.

Was nicht funktionieren könne, seien hohe Zölle zwischen den USA und China, aber niedrige mit allen anderen, betonte Kukies. Das werde zu ineffizienten Umlenkungsmanövern führen. “Das kann in niemandes Interesse sein, insbesondere nicht im Interesse der Europäischen Union, weil das nur bedeuten würde, dass Überkapazitäten bei uns landen würden.”

Die EU habe daher großes Interesse an einer konstruktiven Entwicklung zwischen den USA und China. China hatte zuletzt allerdings Trumps Darstellung zurückgewiesen, wonach beide Seiten im Handelsstreit in direktem Kontakt stünden. (dpa-AFX/cw)

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