Berlin (dpa) – Patti Smith und Thomas Pynchon, Ferdinand von Schirach und Caroline Wahl: Viele internationale und nationale Literatur-Größen bringen bald Bücher heraus. Eine Auswahl, worauf sich Leserinnen und Leser freuen können.
Isabel Allende: «Mein Name ist Emilia del Valle»
Seit ihrem berühmten Debüt, dem Literatur-Klassiker «Das Geisterhaus» (auf Deutsch 1984 erschienen), hat die Chilenin Isabel Allende über zwei Dutzend Bücher herausgebracht. Von manchen inzwischen als Kitsch kritisiert, wird die 82-Jährige von anderen für ihre zugänglichen Romane mit starken Frauenfiguren gefeiert.
Allendes Bücher haben sich millionenfach verkauft. Am 4. August erscheint ihr neuer Roman «Mein Name ist Emilia del Valle». Dieser erzählt von einer Frau, die sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzt, um als Schriftstellerin und Reporterin ihren Weg zu gehen.
Annie Ernaux: «Die Besessenheit»
Ein weiteres Buch der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux erscheint auf Deutsch. In «Die Besessenheit» (Erscheinungstermin 18. August) erzählt die Französin von einer Protagonistin, die von Eifersucht übermannt wird, als ihr Ex-Partner eine neue Liebe findet.
«In klaren, fast klinischen Sätzen schreibt Annie Ernaux über die perfide Wucht von Eifersucht, über drohende Selbstauflösung und den aberwitzigen Versuch, in eigener Sache Gewissheit zu erlangen», heißt es vom Suhrkamp Verlag.
Ferdinand von Schirach: «Der stille Freund». Erzählungen.
Für seine präzisen Texte über Schuld, Verbrechen und Menschlichkeit wurde Ferdinand von Schirach hochgelobt und vielfach ausgezeichnet. Seinen berühmten Erzählbänden «Verbrechen» und «Schuld», inspiriert von seiner Arbeit als Strafverteidiger, folgten weitere Erzählungen, Essays oder Theatertexte.
Am 27. August erscheinen mit «Der stille Freund» neue Erzählungen des Bestsellerautors. Der Luchterhand Literaturverlag schreibt dazu: «Ferdinand von Schirach schreibt über die Verletzlichkeit des Menschen, über seine Triumphe und sein Scheitern. Seine Geschichten erzählen von der Gesellschaft, vom Tod und von Verbrechen, von Musik, Film, Malerei und Philosophie.»
Caroline Wahl: «Die Assistentin»
Nachdem Caroline Wahl mit ihrem Debütroman «22 Bahnen» ein sagenhafter Erfolg gelungen war und auch der Nachfolger «Windstärke 17» viel gelobt (und gekauft) wurde, äußerte die 1995 geborene Autorin ihre Enttäuschung darüber, nicht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises zu stehen. Vielleicht gelingt ihr dies mit «Die Assistentin», Erscheinungstermin am 28. August.
In ihrem dritten Roman erzählt Wahl von einer jungen Frau, die als Assistentin in einem Verlag anfängt und deren Beruf für sie «zur Hölle wird», wie der Rowohlt Verlag schreibt. «Eine ganz alltägliche Leidensgeschichte, ein Roman über Resilienz und Überleben.»
Neues von den Thriller-Königen Dan Brown und Ken Follett
Zwei der berühmtesten Thriller-Autoren erfreuen ihre Leserinnen und Leser mit neuen Werken. Dan Brown, bekannt vor allem für seine Super-Bestseller «Illuminati» und «Sakrileg» (auf Deutsch 2003 und 2004 erschienen), veröffentlicht am 9. September «The Secret of Secrets» bei Lübbe.
Wenig später kommt das neue Buch von Ken Follett, «Stonehenge», heraus (23. September). Der historische Roman erscheint ebenfalls bei Lübbe.
T.C. Boyle: «No Way Home»
Ungewöhnlich: Das neue Buch des US-Amerikaners und Trump-Kritikers T.C. Boyle kommt zuerst als Übersetzung und erst später im englischen Original heraus. Auf Deutsch erscheint «No Way Home» voraussichtlich am 16. September bei Hanser, die englischsprachige Ausgabe wird europaweit im Frühjahr 2026 gleichzeitig mit der US-Ausgabe herauskommen.
Der neue Roman des 76-Jährigen erzählt von der «obsessiven Liebe zweier Männer zu einer Frau, die sich zwischen ihnen nicht entscheiden mag», heißt es vom Verlag.
Sibylle Berg: «PNR: La Bella Vita»
Sibylle Berg ist bekannt für satirische und gesellschaftskritische Texte. Am 9. Oktober kommt ihr neuer Roman «PNR: La Bella Vita» heraus, der zur Abwechslung keine Dystopie beinhaltet – sondern eine positive Zukunftsvision. Der Verlag Kiepenheuer& Witsch schreibt zum Inhalt: «Nach einer gelungenen Revolution, die das Finanz- und Gesellschaftssystem sanft beseitigt hat, wird sie endlich errichtet: die schöne neue Welt nach dem Kapitalismus.»
Berg, die aus Weimar kommt und schon lange in der Schweiz lebt, engagiert sich auch politisch. Ihren letzten großen Roman schrieb sie 2022, seit 2024 sitzt sie für Die Partei im Europäischen Parlament.
Thomas Pynchon: «Shadow Ticket»
Er ist eine der letzten lebenden Literatur-Legenden des 20. Jahrhunderts: Thomas Pynchon. Der US-Amerikaner veröffentlicht am 14. Oktober seinen ersten Roman seit 12 Jahren. Seine komplexen Werke gelten als Klassiker der Postmoderne. Dass Pynchon seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit völlig meidet, hat seinen Kultstatus gesteigert.
«Shadow Ticket» kommt am 14. Oktober heraus und beginnt im Jahr 1932, zur Zeit der Großen Depression. Erzählt wird vom Privatdetektiv Hicks McTaggart, der für einen Auftrag um die halbe Welt reist. Dabei gerät er «bis zum Hals in Verwicklungen mit Nazis, sowjetischen Agenten, britischen Gegenspionen, Swing-Musikern und Liebhabern paranormaler Praktiken», schreibt der Rowohlt Verlag.
Patti Smith: «Bread of Angels»
Bevor Patti Smith in den 1970er Jahren als Musikerin berühmt wurde, war sie schon als Schriftstellerin aktiv. Sie hörte nie auf zu schreiben, und als sie 2010 ihre Memoiren «Just Kids» herausbrachte, wurde es ein bahnbrechender Erfolg. Am 6. November erscheint mit «Bread of Angels» «Patti Smiths persönlichstes Buch», wie Kiepenheuer& Witsch ankündigt.
Nachdem «Just Kids» von Smiths künstlerischer Zeit in den 1970ern in New York handelte, soll es im neuen Buch der 78-Jährigen um ihre Kindheit und die Teenagerjahre gehen.