Berlin (dpa) – Langjährige starke Raucherinnen und Raucher können bald einmal im Jahr eine kostenlose Untersuchung zur Früherkennung von Lungenkrebs in Anspruch nehmen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat beschlossen, dass die Untersuchung mittels einer Niedrigdosis-Computertomographie (CT) künftig von der Krankenkasse übernommen wird, wie eine Sprecherin auf dpa-Anfrage bestätigte.
Die Untersuchung kann alle zwölf Monate wahrgenommen werden. Der GBA schätzt, dass die Leistung voraussichtlich im April 2026 in die Versorgung aufgenommen wird.
Mindestens 25 Raucherjahre ohne Unterbrechung
Das Angebot richtet sich an starke Raucherinnen und Rauchern im Alter von 50 bis 75 Jahren. Die Personen müssen mindestens 25 Jahre ohne lange Unterbrechung geraucht haben und mindestens 15 Packungsjahre haben. Die Packungsjahre errechnet man, indem man die Zahl der pro Tag gerauchten Zigarettenpackungen mit der Zahl der Raucherjahre multipliziert. Auch Ex-Raucher können die Untersuchung wahrnehmen, wenn sie nicht länger als zehn Jahre abstinent waren.
56.500 Lungenkrebs-Fälle pro Jahr
Stefan Sauerland vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schätzt, dass die Kriterien auf 2 Millionen Menschen in Deutschland zutreffen. Wenn alle zur Früherkennung gehen würden, könnten dem Arzt zufolge in Deutschland bis zu 1.000 Krebstodesfälle pro Jahr verhindert werden. Jedes Jahr erkranken nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums rund 56.500 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs.