Mehr als 123 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht

Für viele Kriegsflüchtlinge soll es nun schwerer werden, Angehörige zu sich zu holen. (Archivbild)
(Archivbild) Foto: Boris Roessler/dpa

Die Zahl der geflohenen Menschen hat einen neuen Höchststand erreicht. Daten des United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) zeigen, dass 2024 weltweit rund 123,2 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, politischer Verfolgung und Naturkatastrophen sind. Das entspricht einem Anstieg von etwa fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Den größten Anteil der Geflohenen machen Binnenflüchtlinge aus – etwa 60 Prozent aller registrierten Flüchtlinge wurden innerhalb ihres Heimatlandes vertrieben. Befeuert wird der Anstieg der letzten Jahre vor allem durch menschliche Konflikte. So wurden beispielsweise durch den Bürgerkrieg im Sudan rund 14,3 Millionen vertrieben (Stand: Ende 2024). Zusätzlich schätzen die Flüchtlingshelfer:innen, dass seit Oktober 2023 mehr als 1,9 Millionen Palästinenser:innen durch den Gaza-Konflikt vertrieben wurden – das entspricht rund 90 Prozent der Bevölkerung.

Weltweit waren knapp 31 Millionen Menschen gezwungen ihr Land zu verlassen und fallen unter das UNHCR-Mandat, das im Einklang mit der Genfer Flüchtlingskonventionen steht. Für sie versucht die Flüchtlingshilfe dauerhafte Lösungen zu finden. Die Optionen sind dabei aber begrenzt auf eine freiwillige Rückkehr ins Herkunftsland (sofern sicher), die Integration im Erstasylland oder eine Neuansiedlung in einem (sicheren) Drittstaat. Auch die Anzahl der Asylsuchenden war zuletzt mit rund 8,4 Millionen so hoch wie nie. Der UNHCR erfasst außerdem die geflüchteten Palästinenser:innen (unter UNRWA-Mandat) gesondert von anderen Geflüchteten. Aufgrund der komplexen Natur des Palästinakonflikts liegt die UNHCR-Zahl auf einem konstanten Niveau. Die palästinensischen Flüchtlinge wurden ab 1948 in den Gazastreifen, das Westjordanland und die Nachbarländer vertrieben, ohne dass es einen wirklichen Weg zur Lösung ihrer Situation oder der ihrer Nachkommen gab, weshalb sie alle für die UN als Flüchtlinge zählen, obwohl sie teilweise ihr ganzes Leben in Gaza verbracht haben. (Quelle: Statista/cw)

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