Die Binnenwanderung zwischen Ost- und Westdeutschland war lange Zeit sehr unausgeglichen: 26 Jahre lang sind nach der deutschen Wiedervereinigung mehr Menschen von Ost- nach Westdeutschland gezogen. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigt, sind ab dem Jahr 2017 nun jedes Jahr mehr Menschen von West nach Ost gezogen als umgekehrt. Im Jahr 2021 betrug die Differenz rund 5.600 Personen.
Die Trendumkehr betrifft jedoch nicht alle Altersgruppen. „Wanderungsverluste haben die ostdeutschen Flächenländer weiterhin bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren, bei allen anderen Altersgruppen ist der Saldo für Ostdeutschland hingegen positiv“, erklärt die Geografin Dr. Nikola Sander, Forschungsdirektorin am BiB. Außerdem gibt es regionale Unterschiede von Wanderungsgewinnern und -verlierern: Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen positive Wanderungssalden. Im Gegenzug verlassen immer noch mehr Menschen Sachsen-Anhalt und Thüringen in Richtung Westen. (Quelle: Statista/cw)