Mietschulden sind häufigster Grund für Wohnungsverlust

Oft sind Mietschulden der Grund für Zwangsräumungen. (Archivbild)
Oft sind Mietschulden der Grund für Zwangsräumungen. (Archivbild) Foto: Monika Skolimowska/dpa

Zum Tag der Wohnungslosen 2025 rückt ein Thema in den Fokus, das in Deutschland weiterhin viele Menschen betrifft: der Verlust der eigenen Wohnung und die daraus resultierende Wohnungslosigkeit.

Eine zentrale Ursache für den Verlust der eigenen vier Wände sind Mietschulden. Wie eine Umfrage unter 2.250 wohnungslosen Menschen zeigt, gaben 37 Prozent an, ihre Wohnung aus diesem Grund verloren zu haben. Besonders bei verdeckt Wohnungslosen – also Menschen, die nicht auf der Straße leben, sondern etwa bei Freunden unterkommen – ist der Anteil mit 42 Prozent noch höher. Weitere häufige Gründe sind Trennung oder Scheidung (14 Prozent), Inhaftierung (12 Prozent) sowie das Ende eines mietgebundenen Wohnverhältnisses (15 Prozent).

Die Entwicklung der Wohnungslosenzahlen zeigt, dass finanzielle Notlagen und soziale Brüche weiterhin die Haupttreiber sind. Eigenbedarfskündigungen, Krankheit oder familiäre Konflikte spielen dagegen eine deutlich geringere Rolle. Auffällig ist zudem, dass nur ein sehr kleiner Teil der Befragten angab, die Wohnung wegen Sanierung, Abriss oder Nachbarschaftskonflikten verloren zu haben.

Die Daten machen deutlich: Prävention von Wohnungslosigkeit muss vor allem bei der Vermeidung von Mietschulden und der frühzeitigen sozialen Unterstützung ansetzen. Gleichzeitig braucht es bessere und sicherere Angebote für Menschen, die bereits wohnungslos sind – damit Notunterkünfte tatsächlich Schutz bieten und nicht selbst zum Risiko werden.

Laut aktuellem Wohnungslosenbericht des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sind in Deutschland weiterhin mehrere Hunderttausend Menschen wohnungslos – darunter etwa 47.300, die ganz ohne Unterkunft leben. Die Gesamtzahl ist zuletzt leicht gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. (Quelle: Statista/cw)

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