Möglicher Abschiebeflug nach Afghanistan steht bevor

Am Leipziger Flughafen ist eine Maschine von Qatar Airways startbereit.
Flughafen Leipzig

Berlin/Leipzig – Zum zweiten Mal seit der Machtübernahme der Taliban könnten afghanische Straftäter aus Deutschland in ihr Herkunftsland abgeschoben werden. Auf dem Flughafen in Leipzig steht nach unbestätigten Medienberichten eine Maschine der Qatar Airways dafür bereit. Nach Angaben eines dpa-Fotografen wurden Passagiere mit mehreren Bussen dorthin gebracht. Kurz vor 7.00 Uhr am Morgen stiegen die ersten ein, mindestens einer davon trug demnach eine Fußfessel.

Offizielle Angaben zu dem Flug gibt es bisher nicht, das Bundesinnenministerium war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Abschiebeflüge werden vorher nicht angekündigt. Ende August vergangenen Jahres waren zum letzten Mal afghanische Straftäter abgeschoben worden – mit Hilfe des Golfemirats Katar wurden 28 Männer ebenfalls von Leipzig aus in ihr Herkunftsland zurückgebracht. Katar hatte bereits in der Vergangenheit zwischen dem Westen und den Taliban vermittelt. 

Nach Gewalttaten in Mannheim und Solingen hatte die Ampel-Regierung im vergangenen Sommer angekündigt, Abschiebungen auch nach Afghanistan wieder möglich zu machen. Es blieb bei dem einen Flug. Nach der Neuwahl in diesem Jahr und wenige Wochen vor dem Antritt der neuen Regierung versprach der heutige Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) bei «Bild» auf Nachfrage regelmäßige Abschiebeflüge nach Afghanistan und Syrien. Darauf könnten sich die Deutschen verlassen. Das werde man «dauerhaft und in wesentlich größeren Bereichen auch hinbekommen».

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Foto: Nina Ruge

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