Sandra Bindler ist Vorstandsvorsitzende der Münchner Bank eG. Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Dr. Sonja Lechner rief sie 2019 das Kunstforum Münchner Bank ins Leben – eine Plattform, die jungen Künstlerinnen und Künstlern Sichtbarkeit und Förderung ermöglicht. Am vergangenen Donnerstag wurde dort die 14. Münchner Meisterklasse eröffnet. Rund 130 Gäste kamen zur Vernissage, um die neue Ausstellung zu erleben, die in diesem Halbjahr ganz der Fotografie gewidmet ist.
Seit 2019 bietet das Kunstforum jungen Talenten – Diplomandinnen, Diplomanden und Meisterschülerinnen, Meisterschülern der Akademie der Bildenden Künste München – die Möglichkeit, ihre Arbeiten mitten im Herzen Münchens, im Kunstforum des Stammhauses am Frauenplatz, zu präsentieren. Die Bank ermöglicht Verkaufsausstellungen, ohne an den Erlösen zu partizipieren: Der gesamte Verkaufserlös geht an die Künstlerinnen und Künstler. Zudem erwirbt die Münchner Bank pro Ausstellung jeweils ein Werk pro Kunstschaffendem und dokumentiert diese Ankäufe im Katalog Kunstsammlung Münchner Bank.
Die 14. Ausstellung vereint zwei künstlerische Positionen, die das Medium Fotografie auf sehr unterschiedliche Weise erkunden.
Ana Daniela Koch arbeitet multimedial, doch ihr zentrales Ausdrucksmittel bleibt die Fotografie. Ihre meist schwarz-weißen Arbeiten oszillieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Nähe und Auflösung. Flüchtige Momente, Lichtstreifen, Bewegungen – sie fängt das kaum Wahrnehmbare ein und lässt daraus poetische Bildräume entstehen. „Nicht dem Perfekten, dem Inszenierten, dem Augenscheinlichen gilt ihre Aufmerksamkeit“, so Sonja Lechner, „sie verbildlicht das, was sich im Moment des Fotografiertwerdens bereits wieder entzieht.“
Michael Mönnich hingegen richtet den Blick auf das kontemplative Sehen. Seine Fotografien entstehen oft in geduldiger Beobachtung von Landschaft, Struktur und Licht. Er arbeitet mit analoger Technik und langen Belichtungszeiten – ein bewusster Gegenentwurf zur digitalen Schnelllebigkeit. „Er lässt in seinen Aufnahmen geschehen, was geschieht, wenn der Mensch nicht zum Akteur, sondern zum Flaneur wird“, beschreibt Sonja Lechner. Mönnichs Bilder machen sichtbar, was sonst im Verborgenen bleibt: Gräser, Schatten, Spiegelungen – stille Metaphern für Zeit und Wahrnehmung.
Bis in die späten Abendstunden tauschten sich Besucherinnen und Besucher mit den Künstlerinnen und Künstlern aus – und mit deren Arbeiten, neben denen rote Punkte auf erfolgreiche Verkäufe hinwiesen. Ein Zeichen dafür, dass das Konzept des Kunstforums aufgegangen ist: Förderung durch Sichtbarkeit, durch Begegnung, durch echte Teilhabe.
Die Ausstellung ist bis Mitte Mai 2026 im Kunstforum des Stammhauses am Frauenplatz 2 in München zu sehen, werktags von 9 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Alle Fotos: © Stefan Heigl



