Nahrungsunsicherheit betrifft mehr als 1/4 der Menschheit

Der Zivilbevölkerung fehlt es an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten - und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs.
Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

Mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung leidet unter mittlerer bis schwerer Ernährungsunsicherheit. Laut dem aktuellen FAO-Bericht “The State of Food Security and Nutrition in the World 2025” waren 2024 weltweit rund 28 Prozent der Menschen weltweit betroffen – ein Wert, der seit Jahren auf hohem Niveau stagniert.

Besonders dramatisch ist die Lage in Afrika: Dort stieg der Anteil der Betroffenen in den letzten fünf Jahren von 51,1 auf 58,9 Prozent, was die Region zur am stärksten betroffenen weltweit macht. In Asien liegt der Anteil bei 23,3 Prozent, in Lateinamerika und der Karibik bei 25,2 Prozent. In Nordamerika und Europa ist die Nahrungsunsicherheit mit 8,1 Prozent vergleichsweise gering.

Die Ursachen für Ernährungskrisen sind dem Bericht zufolge zunehmend struktureller Natur. Neben akuten Konflikten und Klimaschocks sind es vor allem wirtschaftliche Ungleichheiten, fragile Versorgungssysteme und politische Instabilität, die den Zugang zu Nahrung einschränken. Die FAO warnt davor, dass kurzfristige Hilfsmaßnahmen allein nicht ausreichen – notwendig seien tiefgreifende Reformen in Landwirtschaft, Handel und Sozialpolitik.

Ein besonders akutes Beispiel ist der Gazastreifen. Dort droht laut FAO eine Hungersnot, da die Versorgung mit Lebensmitteln durch Blockaden und Zerstörung der Infrastruktur nahezu vollständig zusammengebrochen ist. Die Region steht exemplarisch für die Verbindung von Krieg, Isolation und humanitärer Katastrophe.

Der Bericht macht deutlich: Ernährungssicherheit ist kein rein agrarisches Problem, sondern ein globales Gerechtigkeitsthema. Ohne gezielte Investitionen in Resilienz, soziale Sicherung und nachhaltige Produktionssysteme wird sich die Lage vielerorts weiter verschärfen.

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