Berlin (dpa) – Emmeram, Laudine oder Rapunzel: Diese und andere Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete stehen bereits im Zuge der Aktion Wetterpate für das Jahr 2026 fest. In Wetterberichten tauchen die Namen regelmäßig auf und bleiben oft in Erinnerung – sei es durch extreme Wetterlagen oder die originelle Namenswahl. Organisiert wird die Aktion vom Verein Berliner Wetterkarte in Kooperation mit der Freien Universität Berlin. Sie unterstützt die studentische Wetterbeobachtung an der Station am Institut für Meteorologie in Berlin.
«Unsere Namen gelten zurzeit offiziell für den gesamten DACH-Raum, für Polen, für Tschechien und die Slowakei», erklärte Tobias-Sebastian Schencke vom Team Wetterpate. 2026 tragen Hochdruckgebiete männliche und Tiefs weibliche Vornamen. In ungeraden Jahren ist es umgekehrt.
Viele geläufige – aber auch weniger bekannte Namen
Für 2026 gebe es recht viele «Standardnamen», so Schencke. Aber auch besondere, weniger bekannte Namen seien dabei. So werden in diesem Jahr Tiefdruckgebiete neben Leonie oder Helen auch etwa Fritaun, Hedda, Isgard oder Cerry heißen. Das erste Hoch wird Andreas heißen – aber auch Gebiete mit Namen wie Bronco, Iackl oder Djamschid werden im Laufe des Jahres folgen.
Die Namenspatenschaften sind demnach oft Geschenke, etwa zum Geburtstag oder zu Weihnachten. «Es gibt aber auch einige Leute, die das auch für sich selber kaufen», erzählte Schencke. Die Kosten liegen bei 390 Euro für ein Hoch und 290 Euro für ein Tief.
Welche Vorgaben gibt es?
Den Preisunterschied gibt es wegen der unterschiedlichen Lebensdauer. So dauern Tiefs im Schnitt drei bis fünf Tage, in seltenen Fällen auch eine Woche, so Schencke. Hochdruckgebieten könnten hingegen bis zu zwei bis drei Wochen andauern. Deswegen sind sie auch teurer, «weil sie länger halten, gutes Wetter bringen und davon weniger pro Jahr existieren.» Daher werden für Tiefdruckgebiete deutlich mehr Namen gesucht. Letztlich werden Schencke zufolge um die 200 Namen insgesamt vergeben.
Dabei müssen die Namen gewisse Kriterien erfüllen. Es dürfen keine Fantasie- oder Firmennamen sein und sie müssen standesamtlich anerkannt sein. Seit September konnten Interessierte Anträge für eine Namenspatenschaft für 2026 einreichen.
Welche Buchstaben sind beliebt, welche weniger?
Bei der Verteilung gelte «first come, first serve». Begehrte Buchstaben sind demnach vor allem M und S – «da kriegen wir dann teilweise 15, 20 Anträge», erzählte Schencke. Bei X, Y, Z sowie Q sei es hingegen oftmals relativ schwierig. So würden für manche Buchstaben noch Paten gesucht. Wenn das auch im Verlauf des Jahres nicht möglich ist, dann taufen sie das entsprechende Hoch- oder Tiefdruckgebiet selbst, sagte er.
Seit 1954 werden die Druckgebiete in der Berliner Wetterkarte getauft. Die Öffentlichkeit kann seit 2002 mitmachen – und das mit wachsender Begeisterung: So nahmen bereits Paten aus 17 europäischen Ländern sowie Brasilien, Japan, den USA und Südafrika bereits teil.




