Derzeit lässt sich ein Rückgang bei den Zuzügen syrischer Staatsangehöriger nach Deutschland beobachten und umgekehrt einen Anstieg bei den Fortzügen dieser Menschen nach Syrien. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts. Unterm Strich führt dies dazu, dass die Nettozuwanderung (Zuzüge minus der Fortzüge) zuletzt deutlich gesunken ist: Von Januar bis September 2025 lag die Nettozuwanderung bei 18.100 Personen. Von Januar bis September 2024 war sie mit 58.500 Personen noch mehr als dreimal so hoch.
Die auf vorläufigen Ergebnissen beruhenden Wanderungszahlen beziehen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts auf syrische Staatsangehörige, sagten also nichts über die Gründe oder den etwaigen Asyl- oder Schutzstatus der Menschen aus. Zu den möglichen Gründen für die rückläufige Netto-Zuwanderung macht das Statistische Bundesamt daher auch selbst keine Angaben. Die Statistiker weisen jedoch generell auf die geänderten politischen Verhältnisse in Syrien hin. Nach fast 14 Jahren Krieg hatte eine Rebellenkoalition im vergangenen Dezember das diktatorische Regime des Präsidenten Baschar al-Assad in Syrien gestürzt. Ende Januar wurde Ahmed al-Scharaa zum Interimspräsidenten ernannt.
Laut Mikrozensus lebten im vergangenen Jahr in Deutschland etwa 1,22 Millionen Menschen, die selbst oder deren beide Elternteile aus Syrien eingewandert und die hier geboren sind. Rund ein Viertel von ihnen besaß die deutsche Staatsbürgerschaft, etwa durch Einbürgerung. Laut Einbürgerungsstatistik wurden im vergangenen Jahr rund 83.200 Syrerinnen und Syrer eingebürgert, sie machten mit gut 28 Prozent den größten Anteil an allen Einbürgerungen aus. Nahezu alle Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland kamen, streben eine Einbürgerung an. Die Zahl der Einbürgerungen der Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2019 nach Deutschland gekommen sind, geht allerdings nur langsam voran. (Quelle: Statista/cw)





